Corvette XP-819

Corvette XP-819 (1964)

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Corvette XP-819

Von Amerikas Sportwagen-Ikone gibt es eine Fülle an Studien: Etwa um neue Designs auszuprobieren oder auch alternative Antriebe, so wie bei der Experimental-Corvette XP-897GT mit Vierscheibenwankel aus dem Jahr 1973.

1964, als der XP-819 projektiert wurde, hatte Chevrolets V8-Heckmotormodell Corvair seine Hochzeit. Da lag es auf der Hand, das Konzept auch an einer Corvette auszuprobieren, zumal Porsche ja in den USA mit seinem 356er und ab 1963 auch mit dem 911er überaus erfolgreich war.

Entstanden ist der Zweisitzer aus einem Streit: Designpapst Zora Arkus-Duntov und GM-Ingenieur Frank Winchell waren sich uneins, ob man einen formal und fahrtechnisch überzeugenden V8-Heckmotorsportwagen realisieren könne. Der Ingenieur war absolut davon überzeugt, und so einigte man sich, den Versuch zu wagen. Frank Winchells erster Anlauf fand jedoch sowohl bei Arkus-Duntov wie auch seinem späteren Nachfolger Dave McLellan wenig Anklang – vom „ugly duckling“ war die Rede.

Corvette XP-819

Winchell liess sich jedoch nicht entmutigen und bat den Designer Larry Shinoda Hand anzulegen. Das, was Shinoda und sein Ingenieur John Schinella aufs Papier brachten überzeugte. Der Prototyp wurde in Auftrag gegeben. Schon zwei Monate später ging der XP-819 auf die Teststrecke. Und hier stellte sich der Zweisitzer als fahrtechnische Katatrophe heraus. Bei einem Hochgeschwindigkeits-Spurwechseltest geriet der Heckmotorsportwagen außer Kontrolle, prallte gegen eine Wand und wurde komplett zerstört.

Die Reste wurden nach verwertbarem geplündert, das Chassis in zwei Teile zerschnitten und die Reste verschwanden in einer unbenutzten Lackierkabine. Jahre später kaufte ein Sammler die Teile und ließ daraus wieder ein komplettes Auto entstehen, dass heute im „National Corvette Museum“ in Bowling Green, Kentucky, steht.

Fotos: GM/Text: Rainer Roßbach