Mostro Barchetta Zagato

Veröffentlicht von

1957 entstand auf Anregung von Werksfahrer Stirling Moss bei Zagato das Maserati 450S Coupé, mit dem die Italiener im Langstreckensport reüssieren wollte. Dessen Erscheinung war so eindrucksvoll, dass es den Spitznamen „Monster“ bekam.  Der englische Aerodynamikspezialist Frank Costin zeichnete für dessen geringen cW-Wert verantwortlich, der Maserati zum Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans verhelfen sollte. Der Wagen startete unter Moss/Shell zu seinem einzigen Auftritt an der Sarthe, litt an horrenden Temperaturen im Innenraum und fiel in der 32 Runde aus.

2022 hat Zagato Designer Norihiko Harada bei seiner Reminiszenz an das „Monster“ zumindest das Hitzeproblem gelöst, indem er bei seinem Retro-Entwurf auf das Dach verzichtet hat. Das knapp geschnittene Cockpit sowie die umlaufende Windschutzscheibe zitieren den Rennsport der 1960er Jahre. Modern sind dagegen das Kohlefaser-Chassis in Verbindung mit einer ausgefeilten Verbundstruktur für den Windschutzscheibenrahmen sowie einem hinteren Hilfsrahmen aus Stahl, der den Kraftstofftank, die Auspuffanlage, die Hinterradaufhängung und das Differential trägt.

Angetrieben wird die Barchetta entweder durch Maseratis V8 oder den V6 3,0 Biturbo, die Leistung von 420 PS bis 630 PS bieten. Für eine optimale Gewichtsverteilung ist der Antrieb in einer Front-Mitte-Position eingebaut. Lediglich 1200 Kilogramm schwer, beträgt das Leistungsgewicht des offenen Zagato unter zwei Kilogramm je Pferdestärke. Das manuell betätigte sequentielle Renngetriebe ist direkt am Motorblock montiert. Die Aufhängungen bestehen aus Doppelquerlenkern mit einer Schubstange, das Feder-Dämpfer-System ist verstellbar. Lediglich fünf Exemplare werden gebaut.

Fotos: Zagato/Text: Rainer Roßbach