Veröffentlicht von 
Die “Rétro”, die vom 1. Februar bis zum 5. Februar 2023 an der Porte de Versailles in Paris stattfindet, feiert den Sechzigsten Geburtstag der Sportwagenikone. Ferry Porsche, der Gründer der nach ihm benannten Sportwagenmarke, hätte die Philosophie des 911 nicht besser auf den Punkt bringen können: “Es ist das einzige Auto, mit dem man von einer afrikanischen Safari nach Le Mans, dann ins Theater und dann auf die Straßen von New York fahren kann.” Der 911 steht seit fast sechzig Jahren im Rampenlicht. Er verkörpert den Geist und die Genialität von Porsche. Seine Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte der Marke verbunden.
Dank systematischer Überarbeitung wurde er im Laufe der Zeit immer besser und blieb dabei seinenr Form, seinem Sechszylinder-Boxer, und seinem anachronistischen Heckmotor-Konzept treu. Die Konstruktion dieses neuen Wagens, der mehr Leistung, eine bessere Straßenlage, mehr Laufruhe und mehr Platz für die Passagiere bieten sollte, war schwierig. Das Projekt mit dem Namen T8 wurde schließlich am 12. September 1963 auf der Frankfurter Automobilausstellung unter der Bezeichnung 901 vorgestellt. In den Verkaufsprospekten wird ein Radstand von 2.211 mm, eine Länge von 4.163 mm und ein Gewicht von nur 1.080 kg angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 200 km/h, was angesichts der Leistung von 130 PS beachtlich war.
Das Auto wurde von der Öffentlichkeit kühl aufgenommen: “Zu teuer, zu zahm, zu spießig”, hieß es. Schlimmer noch: Das Auto war noch lange nicht fertig. Die Ingenieure waren nicht in der Lage, das Verhalten der Prototypen auf die ersten Serienmodelle zu übertragen, die unter einer hohen Streuung, einer ungünstigen Straßenlage und der fehlerhaften Funktion der Solex-Vergaser litten. Deshalb musste die Markteinführung wurde um ein Jahr verschoben werden.
Porsche musste sich auch mit dem Einspruch von Peugeot auseinandersetzen, die das Eigentum an dreistelligen Nummern mit einer Null in der Mitte beanspruchten. Am 22. November 1964 entschied sich Ferry Porsche dann für den Namen “Typ 911”.
Im folgenden Jahr belegte der 911 bei der Rallye Monte Carlo einen vielversprechenden fünften Platz. Dies war der Auftakt zu einer sportlichen Karriere, die bis heute unübertroffen ist. In den sechs Jahrzehnten seines Bestehens war der 911 auf allen Piste zuhause und auf jedem Terrain erfolgreich, von Rallyes über Rennstrecken bis hin zu afrikanischen Rallyes.
An der Produktionsfront zeigt der 911 bis heute ein nahezu grenzenloses Potenzial. Seit dem Jahr 1965 werden Leistung und Performance immer weiter gesteigert. Nur Fundamentalisten bemängeln die mittlerweile unglaubliche Vielfalt an Karosserievarianten und Modellen.
Fotos: Porsche/Text: Rainer Roßbach, Rétromobile