GMC Turbo Titan III (1965)

Veröffentlicht von

Die Kabine des Turbinen-LKW bestand aus Fiberglas und Stahl. Fiberglasplatten dienten auch zur Verkleidung des Fahrgestells. Für den Zugang zu den zwei Batterien und der Turbine konnte die Kabine elektrisch gekippt werden. Flügeltüren, die oben mit Scharnieren befestigt waren, gaben den Zugang zur Kabine frei, sobald der Schlüssel in die Tür gesteckt wurde. Drei Lampen waren in einfahrbaren quadratischen Scheinwerfereinheiten in den Lufteinlässen untergebracht.

Der Antrieb, die GM-Gasturbine GT-309, war eine Weiterentwicklung der Turbine für die Firebird-Konzeptfahrzeuge der 1950er Jahre. Turbine und Verdichter waren für einen Betrieb bei 35.700 U/min ausgelegt und entwickelten 280 PS bei einer Drehzahl von 4.000 U/min. Um eine nahezu konstante Betriebstemperatur aufrechtzuerhalten und eine Motorbremsung zu ermöglichen, war der Motor mit einer variablen Kupplung ausgestattet, die den Verdichter-Turbinenrotor mit der Abtriebswelle koppelt. Im Vergleich zu einem Dieselmotor mit ähnlicher Leistung war der GT-309 kompakter und wog nur ein Drittel des Gewichts.

Im Innenraum gab es auf beiden Seiten der Mittelkonsole – revolutionär für die Zeit – Sitze mit Kopfstützen. Auf der Konsole befand sich der Hebel, mit dem das Sechsgang-Automatikgetriebe bedient wurde. Der Innenraum war komplett mit Teppichboden ausgelegt und verfügte über aufrollbare Sicherheitsgurte, druckluftbetriebene Scheibenwischer, getöntes Glas und eine Kombination aus Klimaanlage und Warmluftheizung. Außerdem wAR ein Stereo-Radio mit vier Lautsprechern sowie ein Telefon an Bord.

Innovativ war das „Wählscheiben-Lenksystem“. Dieses war auf einem Sockel vor dem Fahrer montiert und ersetzte die herkömmliche Lenksäule und das Lenkrad. Stattdessen gab es auf einem gepolsterten Vinylpaneel Drehknöpfe für die Servolenkung. Die Bedienung des Automatikgetriebes war gleichfalls auf dem Sockel untergebracht. Die Einheit ließ sich komplett nach vorne und hinten schwenken, um eine möglichst bequeme Fahrposition zu ermöglichen.

Fotos: GM/Text: Rainer Roßbach