Citroën Méhari (1968)

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©Georges Guyot

Vor 55 Jahren stellte Citroën in Deauville den Pick-up mit 28 bis 32 PS und einer ABS-Karosserie (Acrylnitril-Butadien-Styrol) vor, der vom Zeichentisch des Designers Roland de La Poype stammte. Er basierte auf der Plattform der Dyane 6 und wurde deshalb als Dyane 6 Méhari bezeichnet. In nahezu 20 Jahren, von 1968 bis 1987, wurden 144.953 Exemplare gebaut, darunter 1.213 Méhari 4×4. Der kleine Pickup wurde größtenteils im belgischen Forest produziert, aber auch in sieben weiteren Werken in Frankreich, Spanien und Portugal.

Von außen scheint der Méhari nicht unbedingt für alle Jahreszeiten geeignet zu sein, denn er sieht eher wie ein Sommer- und Strand-Fahrzeug aus. Dank seiner Regen- und Winterabdeckung konnte er jedoch mit Einschränkungen auch bei widrigeren Wetterbedingungen genutzt werden.

Citroën Méhari Gendarmerie Nationale, ©Jean-Francois Malard

Der Méhari ist modular aufgebaut: Ein Teil des Bodens kann in eine Rückenlehne umgewandelt werden, wodurch zwei zusätzliche Sitze im hinteren Bereich zur Verfügung stehen. Damit finden bis zu vier Personen Platz. Die Karosserie besteht aus nur elf leicht zu reparierenden Teilen und kann einfach sowohl innen als auch außen gereinigt werden. Das Auto leicht zu warten und ist besonders kostengünstig.

Obwohl er fast 20 Jahre lang produziert wurde, gab es vom Méhari lediglich drei Versionen, darunter zwei limitierte Auflagen. Im Jahr 1983 wurden zwei Sondereditionen präsentiert. Zum einen der Méhari Plage in einer auffälligen gelben Farbe, der in Spanien und Portugal verkauft wurde. Zum anderen der Méhari Azur, der im April 1983 mit nur 700 Exemplaren auf dem französischen, italienischen und portugiesischen Markt eingeführt wurde. 1979 stellte Citroën mit der 4×4-Version eine weitere Variante vor.

Citroën Méhari Azur, ©Georges Guyot

Der Méhari fand besonderes Interesse bei öffentliche Verwaltungen, darunter Polizei, Zoll und Flughäfen, zudem machte er Karriere bei der französischen Armee, die zwischen 1972 und 1987 insgesamt 11.457 Exemplare bestellte.

Auch wurde der Méhari 4×4 in der medizinischen Versorgung eingesetzt. So wurden zehn Exemplare 1980 bei der Rallye Paris-Dakar für medizinische Zwecke entlang der Strecke postiert. Und nicht zuletzt hatte der Méhari eine bemerkenswerte Kinokarriere, insbesondere durch den Film „Der Gendarm von Saint-Tropez“ mit  Louis de Funès.

Citroën Méhari 4×4, ©Georges Guyot

Fotos: Citroën/Text: Rainer Roßbach