Nissan Concept 2020 Vision Gran Turismo (2014)

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Für die GT-Konzeptstudie nutzen die Designer die damals neuen digitalen Entwicklungsumgebungen, die die Ausdrucksmöglichkeiten bei Design- und Entwicklungsprozessen revolutionierten. In diesen Umgebungen konnten Ergebnisse viel schneller entwickelt und geteilt werden. Die virtuelle Umgebung, die dieses ermöglichte trug den Namen „Gran Turismo“. Die Styling-Studie entstand im direkten Dialog zwischen dem Design-Team in England, dass den Wagen virtuell modellierte, und den Entwicklern in Japan, die eine Vielzahl von technischen Evaluationen und Simulationen ins Projekt einbrachten.

Das Styling zeigt markant geformten Kotflügel vorn und hinten, die die 2+2-Fahrerkabine wie Flügel einrahmen. Die organisch anmutenden vorderen Kotflügel und die geometrischen hinteren Kotflügel umschließen die Räder und werden in der Mitte zusammengeführt. Die Luft, die an der Front entlangströmt, wird präzise in die Karosserie geleitet und die, die durch den vorderen seitlichen Einlass einströmt, fließt an den Radinnenseiten entlang und wird durch den Auspuff unter dem vorderen Kotflügelauslass beschleunigt. Auf diese Weise hat die Karosserie auch bei hohen Geschwindigkeiten eine besonders gute aerodynamische Effizienz. Im hinteren Kotflügel wird eine Strömung erzeugt, die ermöglicht, dass die Luft nach hinten entweicht, was die Turbulenzen hinter dem Wagen minimiert.

Der aktive Heckflügel wird je nach Geschwindigkeit angehoben oder abgesenkt; bei 300 km/h drückt er mit über 400 kg Anpressdruck direkt auf den Differenzialblock. Am Unterboden erzeugt der vordere Strömungsleiter, der die Luft vom Unterboden zum vorderen Kotflügelauslass führt, gemeinsam mit dem großen Heckdiffusor ein starkes Vakuum, das einen Abtrieb ähnlich dem eines Rennwagens entwickelt.

Beim Antrieb kommt ein Allrad-Hochleistungs-Hybridsystem mit Frontmotor und Heckantrieb zum Einsatz, ausgestattet mit einem V6-Twin-Turbo in Kombination mit drei Elektor-Aggregaten. Die Motoren vorn und hinten bewirken unter sämtlichen Bedingungen eine sofortige und kraftvolle Beschleunigung, und der dritte Motor hält die Beschleunigung bis zur nächsten Kurve aufrecht. Der Drehmoment-Vektormechanismus der Frontmotoren rechts und links und das aktive Fahrwerk bewirken selbst bei extrem hohen Geschwindigkeiten ein ausgeglichenes Kurvenverhalten.

Fotos: Nissan/Text: Rainer Roßbach