VW ID.7

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Bei Limousinen wie dem künftigen elektrischen Wolfsburger-Topmodell hängen etwa 50 Prozent des cw -Wertes von der Karosserieform ab. Räder und Reifen beeinflussen rund 30 Prozent, 10 Prozent der Unterboden und 10 Prozent die Funktionsöffnungen, durch die etwa Luft zu den Kühlern im Vorderwagen strömt. Dass der neue ID.7 das bisher strömungsgünstigste ID. Modell ist, spiegelt sich schon in der Silhouette des fast fünf Meter langen Autos wider. Mit der tiefen Front, dem fließenden Übergang in Haube und Frontscheibe, seiner coupéhaften Dachform und dem sich verjüngenden Heck zielt das Design auf eine möglichst ideale Aerodynamik ab.

Der ID.7 verfügt über einen nahezu geschlossenen Unterboden. Ergänzend wirken neu entwickelte Radspoiler an den Vorderrädern. Sie leiten die Luft mit minimalen Verwirbelungen unter dem Fahrzeug an den Rädern entlang. Seitliche Luftführungen (Air Curtains) am Front-Stoßfänger helfen, die Luft effizienter um den Vorderwagen strömen zu lassen. Die ausgestellten Seitenschweller verhindern das Einströmen in den Unterboden und schirmen die Hinterreifen von der Anströmung ab. Zusätzlich lenken kleine Spoiler und Verkleidungen die Strömung am Unterboden.

Im Entwicklungsprozess wurden weitere Bereiche berücksichtigt: Dazu zählen die Funktionsöffnungen in der Front, durch die etwa Luft zu den Kühlern im Vorderwagen strömt. Im ID.7 wird die Strömung per Kühlerrollo aktiv gesteuert, um den Luftwiderstand zu senken. Das elektrisch betätigte Rollo öffnet sich erst, wenn eine gezielte Kühlung von Aggregaten und Batterie benötigt wird. Im Heckbereichsind es zudem die Heckklappe, die Gestaltung des Diffusors sowie die seitlichen Abrisskanten, die für mehr aerodynamische Effizienz sorgen.

Im Windkanal verwendete das Entwicklungsteam von VW Claymodelle in Originalgröße des ID.7. Neue Erkenntnisse wurden millimetergenau mit einer Fräse im Modell umgesetzt – beispielsweise bei Änderungen am Heck und an den Abrisskanten. Mit Hilfe von Prototypenteilen aus dem 3D-Drucker testete man zahlreiche Varianten – so etwa bei den aerodynamisch geformten Außenspiegeln. Beim ID.7 optimierten sie auf diese Weise Oberschale, Unterschale und Fuß des Spiegels auf einen niedrigeren Luftwiderstand mit minimierter Geräuschentwicklung. Das Ergebnis der Detail-Arbeit ist ein cw -Wert von 0,23 und damit der beste Luftwiderstandsbeiwert der Volkswagen ID. Familie.

Martin Meiners

Fotos: Volkswagen AG/Text: VW, Rainer Roßbach