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In Deutschland führt die Rallye-Szene eher eine Nischenexistenz. Rundstrecken-Rennen sind im Fokus und die Nürburgring-Nordschleife ist der „Place-to-be“. Dabei findet jährlich ganz in der Nähe des Eifelstrecke rund um Daun ein historisches Rallye-Festival statt, das zu den besten der Welt gehört und etwa die Goodwood-Rallye-Stage locker in den Schatten stellt. Denn zum einen trifft sich hier alles, was in der Rallyewelt je etwas gewonnen hat und auch Werke wie etwa Audi sind bereit, ihre siegreichen Boliden in die Eifel zu bringen. Und zweitens nehmen Fahrer und Wagen an drei Tagen eine Reihe an Prüfungen unter die Räder, die anspruchsvoll sind und den Besuchern eine Vielzahl an attraktiven Zuschauerplätzen bieten.
Nicht alle Wagen haben eine echte Historie, aber bei den Repliken, deren Teilnahme erlaubt ist, sitzt jeder Aufkleber an der richtigen Stelle, der Innenraum zeigt den richtigen Farbton. und der Motor ist der gleiche wie beim Original, womit Athentizität bei Sound und Optik garantiert sind.
Im Herbst 2010 gaben die Organisatoren der Eifel-Rallye freiwillig ihr DRM-Prädikat auf, um ein Festival für historische Rallyeautos zu schaffen, mit der Originalität der Autos als einem der elementaren Eckpfeiler. ,,Der Zuschauer soll keinen Unterschied zu den berühmten Rallyeautos von damals erkennen”, bringt Organisator und Rallye-Fotograf Reinhard Klein die Philosophie auf den Punkt, die nicht nur auf ruhmreiche Originalautos besteht, sondern auch liebevoll gestaltete Nachbauten akzeptiert, die von ihren historischen Vorbildern praktisch nicht zu unterscheiden sind.
Zudem verzichtet das Eifel Rallye Festival komplett auf jegliche Form des Wettbewerbs. Um auch den raren Gruppe-8-Autos die Teilnahme zu ermöglichen, verzichtet man seit jeher auf eine Zeitnahme. So ist das Rallye-Fest in Daun zwar eine Demonstrationsfahrt, aber wie eine moderne Rallye organisiert, was die Teilnehmer nicht daran hindert Gas zu geben.
Diese Philosophie hat das Festival innerhalb von wenigen Jahren zu einer der größten Veranstaltungen für historische Rallyeautos auf der Welt gemacht. Die rund 170 Startplätze sind schon Monate vorher ausgebucht, die Zuschauer strömen aus ganz Europa in das Eifel-Städtchen Daun. Sogar Australier und Neuseeländer haben schon die weite Reise auf sich genommen, um sich das rollende Rallye-Museum anzuschauen.
Fotos: Rainer Roßbach/Text: Rainer Roßbach, Eifel Rallye festival