Auto Union D Doppelkompressor (1939/2012)

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Die sächsische Heimat der Auto Union, Zwickau, wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs von der sowjetischen Armee besetzt, die Auto Union aufgelöst, die Fabriken stillgelegt. In diesem Zusammenhang fanden die russischen Besatzer die Auto Union Silberpfeile in der oberirdischen Halle eines Bergwerks. Die Wagen wurden als Reparationsleistung in die ehemalige UdSSR abtransportiert, wo sich in dem Riesenreich die Spuren verloren.

Ende der 1970er Jahre machte sich der amerikanische Sammler Paul Karassik auf die Suche nach den Überbleibseln. Mehr als zehn Jahre benötigte er, um nach zahlreichen Reisen in die UdSSR die Reste von zwei zerlegten Auto Union-Rennwagen in Russland und in der Ukraine ausfindig zu machen und mit viel Verhandlungsgeschick zu erwerben.

Nach Sichtung der Rennwagenteile wurde entschieden, einen Typ D Rennwagen mit Einfachkompressor in der Ausführung von 1938 und einen Typ D Rennwagen in der 1939er Version mit Doppelkompressor aufzubauen. In beiden Fällen mussten die Karosserien komplett nachgebaut werden, da keine Karosserieteile überlebt hatten.

Nachdem im Juli 1998 der 1938er Rennwagen in Ingolstädter Besitz überging, konnte jetzt der Doppelkompressor Typ D aus der Sammlung des Amerikaners erworben werden. Damit besitzt Audi alle drei Auto Union-Rennwagen, die aus der ehemaligen UdSSR zurückkamen.

Neben den beiden „Karassik-Autos” ist dies der berühmte Bergrennwagen von Hans Stuck, Auto Union Typ C/D, der bis kurz nach der Wende im Automuseum Riga in Lettland stand und heute eines der wichtigen Exponate des Audi Museum Mobile in Ingolstadt darstellt. Dort haben auch die Auto Union D-Typen ihre Heimat gefunden.

Fotos: Audi/Text: Rainer Roßbach