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Ab 2024 wird Ferrari Corse Clienti das „Sport Prototipi Clienti“-Programm starten und für den ambitionierten Herrenfahrer gibt es dann den „Modificata“ in einer limitierten Auflage, der auf dem 2023er Le-Mans-Gewinner basiert. Der ist ein direkter Abkömmling des Siegerfahrzeugs – das sich in seiner Auslegung aber nicht die sportlichen und technischen Parameter der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft einhalten muss.
Ein wichtiger technischer Unterschied ist ein Elektromotor an der Vorderachse und der Allradantrieb, der auch bei niedriger Geschwindigkeit aktiviert werden kann. Zudem gibt es eine „Push to Pass“-Funktion, die weitere 120 kW (163 PS) zusätzliche Leistung bereitstellt, spezielle von Pirelli-Reifen sowie eine Neukalibrierung der Fahrwerksabstimmung, der elektronischen Steuerungen und der Motorkennfelder. Das Einsitzer-Cockpit indes beleibt gleich.
Beim 499P „Modificata“ besteht der Hybridantrieb gleichermaßen aus einem V6-Mittelmotor-Verbrenner und einem Elektromotor an der Vorderachse. Die Systemleistung liegt bei 640 kW (870 PS). Der Sechszylinder erfüllt eine tragende Funktion, der 200 kW (272 PS) starke Elektromotor ist mit einem Differenzial und einem Energierückgewinnungssystem gekoppelt, das die Batterie beim Verzögern und Bremsen lädt. Kombiniert ist die Antriebseinheit mit einem sequenziellen 7-Gang-Getriebe.
Das Monocoque-Chassis besteht komplett aus Kohlefaser. Eine Schubstangenaufhängung sowie ein zentral angeordnete Stoßdämpfer, Federn und Stabilisatoren gewährleisten, dass sich das Fahrzeug immer Bedingungen vorhersehbar verhält. Motorkennfelder und Fahrverhaltensindizes folgen der gleichen Philosophie. Hier vereinfacht eine spezielle Traktionskontrolllogik das Drehmomentmanagement an der Haftungsgrenze, außerdem wurde eine spezielle Anfahrassistenzlogik integriert. Eigens entwickelte Pirelli Reifen bieten ein präzises, kalkulierbares Handling und maximales Feedback.
Da sich der Wagen nicht an die Regeln der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft halten muss, können neue Lösungen eingesetzt werden. So etwa die Möglichkeit, bei niedriger Geschwindigkeit den Antrieb an der Vorderachse zu aktivieren, damit der Pilot auch hier Allradantrieb nutzen kann. Hierdurch wird der zusätzliche Grip genutzt und die Drehmomentverteilung zwischen den Achsen zu optimieren.
Zudem kommt beim 499P Modificata ein „Push to Pass“-System zum Einsatz, durch das, zusätzlich zur Nennleistung von 520 kW (707 PS) für einen begrenzten Zeitraum auf 120 kW (163 PS) Extraleistung profitieren, wodurch auf die maximale Systemleistung 640 kW (870 PS) zugegriffen werden kann. Das System wird über einen Knopf auf der Rückseite des Lenkrads betätigt und steht bei Vollgasstellung des Gaspedals und für eine Dauer von maximal sieben Sekunden pro Betätigung zur Verfügung.
Das Design des 499P Modificata wurde moderat überarbeitet. Es zeigt einfache, geschwungene Formen – die flach gehaltenen Oberseiten der Flanken geben den Seitenkästen und Radkästen eine flüssige Form. Das Heck thematisiert dagegen das Zusammenspiel von Technik, Aerodynamik und Design. Eine Kohlefaserhülle umschließt den Motor und lässt Räder und Aufhängung frei. Ein horizontaler Doppelflügel erzeugt den erforderlichen Abtrieb. Im unteren Flügel befindet sich eine Lichtleiste und auf dem Fahrzeugdach befinden sich Lufteinlässe für den V6 sowie zur Kühlung von Batterie und Getriebe.
Der 499P Modificata wurde entwickelt, um die Ferrari-Erfolge im Langstreckenrennsport zu feiern. Ab 2024 wird die Ferrari Abteilung Corse Clienti das „Sport Prototipi Clienti“-Programm organisieren. In diesem Rahmen des „Sport Prototipi Clienti“-Programm können die Besitzer bei allen angebotenen Veranstaltungen auf die Unterstützung von Ferrari sowohl technisch als auch logistisch bei Wartung und Support bauen.
Fotos: Ferrari/Text: Rainer Roßbach