Art Cologne 2023

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Michaela Konrad, Where do we come from, 2013, Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm, Artelier Contemporary

Auf der Kölner Kunstmesse mit dem breiten Spektrum waren Arbeiten ins große Ganze eingestreut, die das Unterwegssein, das Fahren, die Mechanik und Bewegung zelebrierten. Für die eher raren Arbeiten mit Bezügen zum Weltgefühl des 20. Jahrhunderts steht exemplarisch die Collage von Christo und Jeanne Claude, die ihr Konzept der „Wrapped Trees” auf der Pariser Champs Elysées in eine nostalgischen Straßenszene aus den 1960er Jahren einbetten.

Michaela Konrad mit ihrer Mondfrau und ihren mechanischen Bienen, die sie als „Drones remixt” benennt, zitiert ikonische Bilder aus der heldenhaften Äera der Mondfahrten. Thomas Fredes Straßenkreuzer steht im magischen Licht der Nacht bei „Fred und Red’s Café” in der Wüste im amerikanischen Südwesten und ganz erdverhaftet sind die „Tent”-Zeichnungen der Isländerin Valgerour Siguroardottir.


Christo & Jeanne-Claude, Wrapped Trees (Projekt für den Champs Elyées) Lithografie und Collage, 69,4 x 74,8 cm, 1992

Warm wirkt die lyrische Holz-Maschine der Peruanerin Ximena Garrido-Lecca mit dem Titel „Reverse Engineering”, während Franz Ackermanns Helikopter Nr. 21 (Flucht- und Befreiungsfahrzeug) aus dem Jahr 2003 einen VW Typ 3 in eine Phantasiemaschine zwischen Politik und Poesie verwandelt.

Andy Warhol bildet lakonisch VW Käfer auf der Leinwand ab, während die kindhaften kleinen Autos der Pariser Galerie Édouard Montassut aus Waschlappen, Putztüchern und diversen Badezimmer-Utensilien zusammen gebaut sind. Pere Llobeiras Autos in „Kingdom of coinsidence” geraten mit Garagentüren in Konflikt, während Itamar Govs Roboter-Schaf (Amalthea 717) der Neugier erliegt. Und über all dem ziehen Erwin Kneihsls Flugzeuge ruhige Linien.

Fotos/Text: Rainer Roßbach