Retro Classics Stuttgart 2024

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Porsche 914/6 (1972), R-Wagen der ONS-Sicherheitsstaffel, Tribut Herbert Linge

Wir jede Händlermesse ist auch die Stuttgarter Messe vom Angebot abhängig. Das wurde in diesem Jahr am starken Angebot von Porsche und Mercedes bei den Youngtimern deutlich. Neben deren ohnehin hohen Attraktivität waren die Gründe dafür sicher das 50jährige Jubiläum des Porsche Turbo oder die Jahrestage von Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 und W124, beide 1984 erstmals am Markt und somit im Fokus des Interesses. 

Eine besonders schöne Geste war ein Display zu Ehren des verstorbenen Porsche-Urgesteins Herbert Lange. Linge baute mit der ONS-Staffel ab dem Anfang der 1970er Jahre professionelle Sicherheitstrukturen im deutschen Motorsport auf und sorgte 1972 mit einem entsprechend ausgerüsteten Porsche 914/6 für Sicherheit auf den Rennstrecken. 

Mercedes-Benz 300 S, Uhlenhaut-Autobahn-Rekordwagen, Autobahn, 1958

Rudolf Uhlenhaut, der legendäre Mercedes-Benz-Konstrukteur, beförderte 1958 – mit einem umgerüsteten 300 SL und einem Autobahnrekord von 245 km/h – das Image deutscher Wagen als zuverlässig und besonders leistungsfähig. Im Entrée wurde ein ganz spezieller deutscher Autobauer geehrt, der besonders lange die Fahne luxuriöser Opel hoch gehalten hat. Erich Bitter aus dem westfälischen Schwelm hat, beginnend mit dem Bitter CD auf der Basis des Opel Diplomat über Intermeccanica Indra, Bitter SC und Prototypen wie dem Bitter Rallye GT, lange den Luxusmarkt für die Rüsselsheimer offen gehalten.

Bitter Rallye GT auf Opel Manta B-basis, 1984

In den Hallen waren, neben einer guten Bandbreite an Old- und Youngtimern, auch Nutzfahrzeuge und  Busse sowie Traktoren zu sehen. Eine Reihe Aussteller und Clubs setze auf die aktuellen Jubiläen, So etwa Lancia, wo das erste Erscheinen des Lancia Kappa  gefeiert wurde. Der First Mustang Club of Germany zelebrierte den 60. Geburtstag des Pony Cars und die Citroën-Freunde IG das 50. Jubiläum des CX.

Ingenieurbüro Helmle HE 111, 1986

Hier und da gab es echte Exoten zu sehen. Das Ferrari, Maserati und Lamborghini besonders vielfältig vertreten waren ist selbstredend. Spannender waren etwa die Mercedes C 111-Interpretation des Ingenieurbüro Helmle aus dem Jahr 1986 mit Alpine V6-Antrieb oder der 1975 von Harry Mann in Zusammenarbeit mit General Motors entwickelte Prototyp einer Corvette. Apropos Amerikaner. Davon gab es eine Menge, aus der ein Chevrolet Impala-Pickup des Jahres 1959 – perfekt restauriert und in einer wundervollen Ausstattung –  zum Preis von nahezu 100.000 Euro herausstach.

Chevrolet Corvette Prototyp (1975), Design Harry Mann