Ferrari 166 MM Barchetta

Veröffentlicht von

Der Ferrari 166 MM ist mit seiner feinen und unprätenziösen Karosserie, der langen fließenden Motorhaube und dem kurzen prägnanten Heck, eine der prägenden Sportwagen-Ikonen der 1950er Jahre. Benannt ist der kompakte Zweisitzer nach der Mille Miglia, dem wohl bedeutendsten Strassenrennen der damaligen Zeit. Chefdesigner Carlo Anderloni entwickelte 1948 die betörend klaren Formen für die Mailänder Carrozzeria Touring. Diese war für ihre „Superleggera“-Gitterrohrrahmen berühmt und konnte auch mit Eleganz überzeugen. Im Vergleich zum 125S, aus dem der 166 MM entwickelt wurde, ist die Barchetta („kleines Boot“) ein Meisterwerk des einfachen Stils.

Die Form des ersten wirklich eleganten Ferrari war anders – kleiner und graziler – als die der Zeitgenossen und prägte das Design kommender Sportwagengenerationen auf der ganzen Welt. Und er stand erstmals für die Ambivalenz, die einen großen Teil der Faszination der Modeneser Marke ausmacht: die Grenzen zwischen Wettbewerbsfahrzeug und Straßensportwagen lösen sich auf und vereinen sich zu etwas ganz neuem. 

Der auf dem Turiner Salon im November 1948 vorgestellte Spider besaß einen Radstand von 2200 mm und einen 140 PS starken Zweiliter-SOHC-V12. Clemente Biondetti holte 1948 den ersten Sieg von Ferrari bei der Mille Miglia und wiederholte den Triumph 1949. Ein weiterer epischer Erfolg war der Sieg Luigi Chinettis beim 1949er Langstreckenklassiker in Le Mans: der Italo-Amerikaner sass insgesamt 23,5 Stunden des 24-Stunden-Rennens am Steuer – eine Bravourleistung. 

Gebaut wurde der Ferrari 166 MM Barchetta bis 1953, insgesamt entstanden bei Touring 25 Exemplare.

Fotos/Text: Rainer Roßbach