BMW M1 „Andy Warhol“ (1979)

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Die Idee zum ersten BMW Art Car hat der französische Auktionator und Rennfahrer Hervé Poulain und der US-Amerikaner Alexander Calder ist der erste Künstler, der für die 24 Stunden von Le Mans 1975 einen BMW gestaltet. Mit diesem 3.0 CSL etabliert sich eine Tradition.

Der vierte Künstler, der Hand an einen Renn-BMW legt, ist der amerikanische Pop-Artist Andy Warhol. Sein Art Car ist besonders, weil Warhol es mit der Hand bemalt und damit ein unwiederholbares Unikat schafft.

Für den New Yorker ist die direkte Auseinandersetzung mit dem Sportwagen wichtig, denn letztlich gründet seine Karriere darauf, Suppendosen aus dem Supermarkt-Regal zu malen. Industriell gefertigte Produkte sind ihm eine wichtige Inspiration, und die Auseinandersetzung damit hat ihn zu einem der einflussreichsten Künstler seiner Generation gemacht.

Alle anderen Künstler entwickeln ihre Ideen an Modellen im Maßstab 1:5 und lassen sie auf die echten Autos übertragen. Warhol dagegen will echte Malerei. Er erklärt die Komposition seines Autos so: „Ich habe versucht, Geschwindigkeit durch klare Farben und flüssige Linien bildhaft zu machen. Wenn sich ein Auto wirklich schnell bewegt, verwischen alle Linien und Farben.“ Und am Ende meint er: „Ich habe das Auto geliebt, es ist besser als das Kunstwerk selbst.“

1979 tritt das rollende Kunstwerk in Le Mans an. Manfred Winkelhock aus Deutschland sowie die Franzosen Hervé Poulain und Marcel Mignot beenden das Rennen auf dem sechsten Rang. Danach kommt der Wagen ins Depot, denn echte Warhols sind heutzutage sündhaft teuer. Es bleibt Spekulation, aber der M1 dürfte eines der teuersten Auto auf dem Planeten sein.

Fotos/Text: Rainer Roßbach