Nash Healey

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Nash Healey Le Mans, 1951.

Die britische Sportwagenmanufaktur Donald Healey Motor Company wird 1945 vom Ingenieur und Rallyefahrer Donald Mitchell Healey gegründet, und ab 1949 wird der Silverstone gebaut, der nach der englischen Rennstrecke in Northamptonshire benannt ist. Dieser ist ein leichter offener Zweisitzer, der sowohl für den Alltagsbetrieb wie auch für die damals populär werdenden Clubrennen benutzt werden kann. Er hat ein nur 59 Kilogramm schweres Chassis, vordere Einzelradaufhängung und eine modifizierte Riley-Hinterachse. Ebenfalls von Riley kommt der 2,4-Liter-Vierzylinder mit Doppelnockenwellen und Doppelvergaser und 104 PS Leistung.

Das Konzept ist erfolgreich und zieht die Aufmerksamkeit des amerikanischen Rennfahrers Briggs Cunningham auf sich, der sich von Healey einen Silverstone mit Cadillac-Motor wünscht. Donald Healey ist interessiert und reist mit der “Queen Elizabeth” in die USA, um mit der GM-Division über die Lieferung von Motoren zu verhandeln. Auf dem Schiff trifft er den Amerikaner George Mason, Präsident der Nash Kelvinator Corporation, der ihn nach Detroit einlädt. Mason gibt ihm zu verstehen, dass er für den Fall, dass Cadillac eine Lieferung ablehnt, einspringen will. Das Treffen mit dem Caddy-Chef Ed Cole verläuft ergebnislos und Mason macht ein gutes Angebot: Motoren und Getriebe will er liefern, und darüber ist er bereit, die Produktion auf Basis des Silverstone zu finanzieren.

Kurz darauf entsteht der erste Nash Healey, ein kleiner Roadster im englischen Stil, mit Nash-Ambassador-Aggregat und -Hinterachse. Zwecks Anpassung an englische Vergasergrößen wird der Zylinderkopf geändert und in Aluminium gegossen. Zudem kommt eine schärfere Nockenwelle zum Einsatz, die die Leistung auf 125 PS erhöht. Das Zweisitzer ist so gut, dass er 1950 den fünften Platz in Le Mans belegt.
Für 1952 schließt Nash einen Vertrag mit Pinin Farina in Turin. Auch der Healey soll gestalterisch an die neue Nash-Linie angepasst werden, und so kommt es zur Neugestaltung. Es entsteht ein eleganter Sportwagen, dessen Karosserie jetzt nicht mehr aus Aluminium besteht bis auf Motorhaube und Kofferraumdeckel. Gleichzeitig wird die Leistung auf 140 PS erhöht und die Radaufhängungen werden überarbeitet.

Selbst das domestizierte Design erweist sich als sportlich: 1952, wiederum in Le Mans, erreicht der amerikanische Zweisitzer in einer Lightweight-Ausführung den dritten Gesamtrang.

1953 erscheint ein überarbeiteter Roadster (großes Bild) sowie ein Coupé, der dem Nash Preise bei den berühmten Italienschen Concours d’Elegance einbringt.

Allein das sichert dem eleganten Sportwagen nicht das Überleben. Mit der Fusion von Nash und Ambassador zur American Motors Corporation 1954 endet das Projekt nach 496 gebauten Exemplaren.

Fotos/Text: Rainer Roßbach