Ford MA

Ford MA (2002)

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Speziell für eine Ausstellung im Museum of Contemporary Art in Los Angeles im Jahr 2003 zu Ehren des ehemaligen Ford-Chefgestalters J. Mays, der mit Ford Thunderbird, Forty-Nine und dem GT 40-Konzept dem Ford-Design entscheidende Impulse gegeben, entwickelt dieser die Studie MA. 

Inspiriert von ostasisatischer Philosophie bedeutet MA “der Raum dazwischen” und steht für eine Art Übergang, in dem sich eigentlich gegensätzliche Konzepte in ein neues und vorteilhaftes Verhältnis begeben. Über sein Fahrzeug sagt Mays, dass es den Raum zwischen Ratio und Emotion sowie Kunst und Wissenschaft aufsucht und anders definiert. Mit seinem architektonischen und minimalistischen Erscheinungsbild sucht der MA nach konzeptionellen Lösungen, die nicht offensichtlich sind und möglicherweise die automobile Ästhetik der Zukunft reflektieren.

Vollständig im Computer entworfen, wird das Konzept in einer Kombination aussergewöhnlicher Materialien ausgeführt: Bambus, Aluminium und Carbonfaser werden zu einem Wagenkörper gefügt, der nicht geschweisst ist, sondern durch 364 Titanbolzen zusammengehalten wird. Verantwortung gegenüber den natürlichen Ressourcen wird durch die Verwendung von Bambus dokumentiert, einem Werkstoff, der sich mit einer hohen Frequenz selbst regeneriert. Diesem Material kommt eine wichtige Rolle in der Ästhetik des Fahrzeugs zu. Nur wenige Teile des Wagens sind lackiert. Auf Hydraulikflüssigkeiten sowie industrielle Kleber, die ansonsten in der Automobil-Produktion Verwendung finden, wird ganz verzichtet. Damit ist der MA zu 96 Prozent recyclebar. Nullemission (zumindest im direkten Betrieb) wird durch die Verwendung eines elektrischen Antriebs erreicht; die Verwendung eines kleinen Benzinaggregats ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Die mögliche Käuferschicht sind junge Leute die sich von einer Neuinterpretation des Automobils ansprechen lassen. Die niedrige, aerodynamische Keilform sowie eine Auslegung als zweisitziger Mittelmotorwagen geben dem Fahrzeug die Funktion eines “Neighborhood sports car”. Als Lieferform stellt sich Mays einen 500teiligen Bausatz vor, der das Konzept ins Soziale verlängert. “Es wäre ein schönes Hobby”, sagt Mays, “den Wagen mit Sohn oder Tochter in der Garage zusammenzubauen”.

Fotos: Ford/Text: Rainer Roßbach