Honda 2_4

Honda 2_4 (2015)

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Honda 2_4

Der Open-Wheel-Racer im 1960er-Formel-1-Honda-Design, der 2015 auf der IAA in Frankfurt gezeigt wurde,  ist eine aufs radikalste reduzierte Fahrmaschine im Spagat zwischen Auto und Motorrad. Was die Studie besonders macht, ist der seitlich montierte Sitz à la “Capsule Car”, der nur wenige Zentimeter über dem Asphalt schwebt und ein pures Erleben von Dynamik und Geschwindigkeit verspricht.

Wie der Fahrer liegt auch der Antriebsstrang  tief im Fahrwerk und verleiht dem Konzept einen Massenschwerpunkt, der nicht viel höher als die Radnaben ist. Die Aufhängungen – doppelte Querlenker – stützen sich auf ein Öhlins-Gewindefahrwerk. Auf 17-Zoll-Leichtmetallrädern im 20-Speichen-Design sind renntaugliche Bridgestone Potenza RE-71R-Reifen montiert. Diese geben dem 405 Kilogramm leichten Wagen reichlich Grip.

Zwischen den Hinterrädern arbeitet ein RC213V-Motor, ein V-Vierzylinder mit je zwei oben liegenden Nockenwellen, der zwischen 2012 und 2014 auch Hondas gleichnamiges MotoGP-Rennmotorrad befeuerte. Der 999 ccm-Vierventiler dreht über 14.000 U/min und leistet 212 PS. Es gibt nur zwei Pedale, da die Gangwechsel über ein Sechsgang-Doppelkupplungsaggregat erfolgen. Gelenkt wird der potente Einsitzer mit einem abgeflachten Rennlenkrad und fahrrelevante Informationen werden über ein Headup-Display auf einen schmalen, transparenten Monitor ins Blickfeld des Fahrers gespiegelt. Die Beleuchtung übernehmen LED-Lampen, die in das Design des Chassis integriert sind. Neben dem Motor finden sich am gesamten Konzept weitere motorradinspirierte Zutaten wie etwa der Tankdeckel. 

Leider ist der Honda 2_4 nur eine Designübung und wird den Rest seiner Existenz wohl in einer Lagerhalle verstauben.

Fotos: Honda/Text: Rainer Roßbach