Ginetta Supercar 2019

Ginetta Akula

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Ginetta Supercar 2019

Ginetta gibt es seit 1958 und ist in den letzten Jahren im wesentlichen als Lieferant von Rennwagen für die WEC unterwegs gewesen. Aushängeschild war ein LMP1-Projekt, dass, obwohl nicht sonderlich erfolgreich, nun als Basis für einen Supersportwagen dient, der die Erfahrungen zu Geld machen soll.

Der technische Standard ist dementsprechend hoch: der Antriebstrang ist eine Eigenentwicklung, der Sechsliter-90-Grad-Aluminium-V8 leistet über 600 PS und entwickelt ein Drehmomentwerten von 700 Nm. Das Chassis ist ein Monocoque aus Kohlefaser und mit einer Karosserie aus dem gleichen Material verkleidet. Ein speziell entwickeltes sequentielles Sechsganggetriebe liefert die Leistung an eine Carbon-Kardanwelle.

Rundum sind einstellbaren Doppelquerlenkeraufhängungen montiert, die vom LMP1-Boliden abgeleitet sind. Auch die Form des Heckflügels bedient sich beim WEC-Prototyp. In Verbindung mit einem Diffusor und einer aerodynamisch optimierten Karosserie versprechen die Engländer ein Abtriebsniveau, dass nur fünf Prozent unter dem des kleinen Ginetta LMP3-Prototypen liegt. Gebremst wird mit Karbon. Das Trockengewicht des mit einer guten Gewichtsverteilung von 51:49 aufwartenden Mittelmotor-Zweistzers beträgt lediglich 1150 Kilogramm inklusive einer Käfigstruktur, die aktuellen FIA-Spezifikationen entspricht.

Innen gibt es Alcantara, Kohlefaser und Aluminium. ABS, Traktionskontrolle, Rückfahrkamera, Parksensoren, Klimaanlage, drahtlose Telefonaufladung und andere Hilfen stehen ebenso für eine gewisse Alltagstauglichkeit wie auch der mit 675 Litern Fassungsvermögen erstaunlich erstaunlich große Kofferraum.

So weit, so gut. Es bleibt das ewige Dilemma der englischen Manufakturen: die Autos sind meist hässlich wie die Nacht. Das gilt auch für den Ginetta Akula, dessen Design sich nicht zwischen Banalität und Brutalität entscheiden kann. Ob er sich so in der Nische etablieren kann, die Unternehmenschef Lawrence Tomlinson ausgemacht hat? Die soll bei etwa 450.000 Euro liegen, aber das scheint nur verlockend für “Britain First”-Patrioten.

Ginetta Supercar 2019

Fotos: Ginetta/Text: Rainer Rossbach