Kia Stinger

Kia Stinger

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Es war nur eine Frage der Zeit, bis Kia seine Angebotspalette in Richtung „sportliche Fahrzeuge erweitern würde.

Die bisherige Modell-Auswahl hatte man in erster Linie familiären Bedürfnissen angepasst – sie überzeugte durch das optimale Preis-/Leistungsverhältnis. Deshalb stiegen Kias Umsätze überproportional; echte Highlights und Hingucker aber vermissten die Leute, denn sie kannten bisher nur den Picanto, Rio, Ceed oder Optima. Außerdem verfolgten die Koreaner jahrelang die Strategie: „Markantes Auftreten wird dem Understatement untergeordnet.

Mit dem Stinger (Stachel), einer viertürigen 4,83 Meter langen Sportlimousine, präsentiert die aufstrebende Marke aus Fernost nun ein starkes, elegant gestyltes und günstiges heckgetriebenes Auto, das im Segment „Sport den Vergleich zur etablierten Konkurrenz von BMW, Audi und Mercedes nicht scheuen muss.

Vor allem das Design ähnelt Hochkarätern wie dem Porsche Panamera oder dem Jaguar XJ, trotzdem bleibt es eigenständig.

Markant sind die Luftausströmer an den Kotflügeln vorn und die minimal nach oben gezogene hintere Abrisskante auf der Heckklappe. Die kleine und flach angeordnete Heckscheibe ist zwar der  Linienführung gut angepasst, behindert aber die Sicht nach hinten.

Die Inneneinrichtung präsentiert sich optisch wie haptisch mit Leder durchaus luxuriös. Praktisch ist auch die einfache Bedienbarkeit – und hier zeigt der Stinger die Stärke Kias: Nichts Überflüssiges, alle Bedienelemente sind da, wo sie hingehören. Im Fond können zwei Erwachsene auf längeren Strecken bequem sitzen, allerdings sind die Beine durch die tiefe Sitzposition stark angewinkelt. Fürs Gepäck bleibt hinter der Fließheck-Klappe mit rund 440 Litern Ladevolumen noch genügend Platz, wenn die Gepäckraum-Abdeckung vorher entfernt wurde. Die ist nämlich recht flach angebracht und schmälert das Ladevolumen auf 335 Liter. Umgeklappt fasst der Stinger mit großer Heckklappe rund 1070 Liter.

Der laufruhige 2,2-Liter-Turbodiesel leistet 200 PS und baut mit seinen üppigen 440 Newtonmetern Drehmoment ausreichend Druck auf. 

230 km/h Spitze und rund 6,5 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer sind sehr gute Werte für den rund 1850 Kilogramm schweren Wagen.

Der Normverbrauch (im Schnitt nennt Kia 5,6 Liter) wird zwar nicht erreicht, aber auch die ermittelten sieben Liter können sich – bei diesem Fahrzeuggewicht und den erreichten Fahrleistungen – durchaus sehen lassen.

Das Fahrwerk setzt in Verbindung mit der feinfühlig ansprechenden Lenkung den Spagat zwischen sportlich-agilem Handling und Reisekomfort bestens um. Weitere Pluspunkte sind die serienmäßige Lederausstattung, elektrisch beheizte und klimatisierte Sitze, 8-Zoll-Navi, Apple/Android-Anbindung, Head-up-Display, Fernlicht-Assistent, Kennzeichen-Erkennung, Rückfahrkamera, 18-Zoll-Felgen und noch einiges mehr.  

Übrigens: Kia bietet sieben Jahre Herstellergarantie bei maximal 150 000 km – das ist ein überzeugendes Verkaufsargument und kann im Ernstfall viel Geld sparen.  In puncto einfacher Bedienung ist der Stinger wie jeder Kia absolut vorbildlich. Kias Botschaft an die Autofahrer hat Geschäftsführer Steffen Cost auf den Punkt gebracht: „Wir wollen mit dem Stinger einen Image-Transfer erzeugen. Der Kunde, der einen Picanto fährt, soll überrascht sein und denken: Mann, meine Marke Kia kann ja auch Stinger! Das ist die wichtigste Aufgabe dieses Autos. Und sollten wir dann mit ihm noch was verdienen, umso besser.“ 

Der Grundpreis für den Diesel liegt bei 44 990 Euro.

Fotos: KIA/Text: Jörg-Thomas Födisch