BMW Big Boxer

BMW „Big Boxer“

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BMW Big Boxer

BMW hat für die neue R18 einen neuen Zweizylinder-Boxermotor, den „Big Boxer“ entwickelt, der schon bei den Studien „Concept R 18“ und dem „Concept R 18/2“ eingebaut war. Nicht nur optisch, sondern auch in technischer Hinsicht knüpft der Neue an die traditionellen Maschinen an, die seit Beginn der BMW Motorrad-Produktion im Jahre 1923 ein Synonym für die Motorräder aus München sind: klar gezeichnete, zuverlässige und wartungsfreundliche Konstruktionen.

Mit ohv-Ventiltrieb sowie separatem Motor- und Getriebegehäuse weist auch der neue Motor die konstruktiven Merkmale auf, die bereits beim ersten Motorrad-Boxer der Bayern zusehen waren. Der hubraumstarke Zweizylindeverfügt über 1.802 ccm Hubraum, resultierend aus 107,1 mm Bohrung und 100 mm Hub. Die Motorleistung beträgt 91 PS (67 kW) bei 4.750 U/min. Das maximale Drehmoment von 158 Nm liegt bereits bei 3.000 U/min an, wobei zwischen 2.000 und 4.000 Umdrehungen mehr als 150 Nm zur Verfügung stehen. Das bedeutet reichlich vorhandenen Durchzug und – in Verbindung mit der üppig bemessenen Schwungmasse – eine vorbildliche Laufkultur. 

Der neue Boxer ist luft-/ölgekühlt, besitzt großflächig verrippte Zylinder und Zylinderköpfe und bringt inklusive Getriebe und Sauganlage etwa 111 Kilogramm auf die Waage. Er verfügt über ein vertikal geteiltes Motorgehäuse aus Aluminium. Ganz zeitgemäß ist der Motor zwecks bestmöglichem Drehmoment sowie optimaler Verbrauchs- und Emissionswerte mit vier Ventilen, Doppelzündung, einer modernen Brennraumarchitektur sowie Saugrohreinspritzung ausgerüstet. Beim Ventiltrieb dagegen setzt man aufs klassische ohv-Prinzip, wie es bei BMW seit 70 Jahren zum Einsatz kommt.

Zwei Stößelstangen jeweils für die Ein- und Auslassseite betätigen je eine, auf der Oberseite der Zylinder in einem abgedichteten Stößelrohr geführte Stößelstange. Die Betätigung der beiden Ein- und Auslassventile im Zylinderkopf erfolgt jeweils paarweise über Gabelkipphebel.

Wie bei allen BMW-Motorrädern mit Boxermotor erfolgt die Drehmomentübertragung vom Getriebe zum Hinterrad auch bei der R 18 über einen Gelenkwellen- beziehungsweise Kardanantrieb mit Kreuzgelenk, Welle sowie Hinterachsantrieb mit Kegel- und Tellerrad. Wie bis einschließlich des Modelljahres 1955 üblich, sind Gelenkwelle und Kreuzgelenk im Sinne klassischer Motorradtechnik glanzvernickelt und laufen offen.

BMW Big Boxer

Fotos: BMW/Text: Rainer Roßbach