Chevrolet SSR (2002)

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Die Chevrolet-Studie, eine ungewöhnliche Kreuzung zwischen Roadster und PickUp Truck, wurde seit dem Jahr 2000 auf verschiedenen Shows in Amerika und Europa herumgezeigt. Niemand erwartete, dass dieses Fahrzeug jemals in Serie gehen würde. Allerdings waren die Publikumsreaktionen positiv: Selbst beim Festival of Speed in Goodwood war diese Mixtur ein echter Eyecatcher und man sah Leute, die mit begehrlichen Blicken um das Fahrzeug herumschlichen. Und dann diese Nachricht: Der Chevy SSR sollte im Lansing Craft Centre in Lansing Township, Michigan in Produktion gehen.

“Für diejenigen, die sich für Computer-aided Design interessieren, ist die Tatsache interessant, dass dieses emotionale Design vollständig am Computer entwickelt wurde,” sagte Ed Wellburn, Direktor des GM Corporate Brand Character Center. „Die Arbeit wurde von den Ingenieuren und dem Chassis-Team in Zusammenarbeit mit ausgebildeten Bildhauern direkt am Computer geleistet.”

Für eine gute Ergonomie, exzellente Fahreigenschaften und eine gute strukturelle Festigkeit wurde die Fahrzeug-Architektur in der Design-Phase direkt so ausgewählt, dass sie als Basis für eine spätere Serienversion dienen konnte. Einige Proportionen des SSR-Konzepts mussten für die Produktion verändert werden: Das Serienfahrzeug hat den gleichen Radstand wie die Studie, ist aber etwas kürzer und breiter. Diese Anpassungen an die Bedingungen der Serienfertigung waren möglich, ohne die ursprüngliche Gesamtform des Konzeptfahrzeugs übermäßig zu verändern. Es wurde etwa die Windschutzscheibe ein wenig nach vorne gezogen und einige kleine Veränderungen an der A-Säule und den Dachflächen vorgenommen, um die dynamische Form beibehalten zu können. Das Designteam für den SSR war nur an eine einzige Vorgabe gebunden: Dem ursprünglichen Konzept treu zu bleiben. Entscheidend für das Erscheinungsbild des Fahrzeugs war, dass die Reifen-Karosserie-Relation mit den großen 19- und 20-Zoll-Vorder- und Hinterreifen beibehalten werden konnte.

Die Serienversion des Chevrolet SSR ruht auf einem Rahmen aus hydro-geformten Stahlstreben. Dieser Rahmen ist sehr robust und steif, wiegt relativ wenig und zeichnet sich durch eine hohe Steifigkeit aus. Die Bohrungen für die Befestigung der Fahrwerkselemente sind mittels Laser gefertigt und bieten eine hohe Maßhaltigkeit. Dadurch hatten die Konstrukteure die Möglichkeit, das Fahrwerk sehr präzise abzustimmen. Der Rahmen bietet acht Anlenkpunkte für die Achsträger und erhöht auch die strukturelle Festigkeit zu Gunsten eines besseren Fahrgefühls, eines höheren Komforts und reduziertem Geräusch.

“Kein anderer Hersteller verfügt über ein Fahrzeug wie den SSR,” sagte Kurt Ritter, Geschäftsführer von Chevrolet. „Keiner bietet so viel Spaß und Funktionalität in einem Paket.” Leider reichte der Spass nur begrenzt  bis Europa: Dimensionen und zu vermutender Verbrauch des SSR waren nicht auf hiesige Verhältnisse zugeschnitten. Etwas kleiner dimensioniert hätte dieses durch und durch amerikanische Spassvehikel hierzulande mehr Freunde finden können.

Fotos: Chevrolet/Text: Rainer Roßbach