Bugatti Chiron Profilée

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Das Einzelstück ist eine weniger radikale Interpretation des Pur Sport, der eigentlich die bisher extremste Persönlichkeit der Chiron-Familie ist. Mit einem 183 cm breiten, fest montierten Heckflügel, kürzeren Übersetzungen, leichten Magnesiumfelgen und einer Vielzahl weiterer Innovationen war der Pur Sport speziell für aussergewöhnliche Fahrdynamik entworfen worden. Aber es gab von Kundenseite die Frage, ob sich nicht die Eleganz des ersten Chiron mit dem sportlichen Charakter des Pur Sport verbindet liesse. Das wurde zur Geburtsstunde des Unikats.

Das spezielle Design des Profilée mit seinem kurzen eleganten geschwungenen Heckflügel, erfüllt zwei wesentliche Funktionen: Erstens sorgt der Heckflügel für Stabilität und Kontrolle bei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 380 km/h, indem er den Abtrieb an der Hinterachse erhöht, und zweitens wird der Unterdruck genutzt, um die heiße Luft aus dem Motorraum über zwei Gehäuse unter den wärmeresistenten Carbonflügel herauszusaugen. Die Luft strömt also einmal über den Flügel, um Abtrieb zu erzeugen, und zum anderen unter dem Flügel hindurch, um Luft aus dem Motorraum zu saugen.

Die Front des Wagens erhielt breitere Lufteinlässe und einen vergrößerten Kühlergrill, um mehr Luft durch den Kühler zu leiten. Ein überarbeiteter Frontsplitter und aerodynamischer Unterboden sorgen für die weitere Maximierung von Abtrieb und Luftstrom.

Beim Profilée wurde viel vom Charakter des Pur Sport mit seinem seitlichen Grip und der ultimativen Beschleunigung beibehalten. Er wird von derselben 1.500-PS-Version des Bugatti W16-Motors angetrieben, die Übersetzungen sind um 15 Prozent kürzer als beim Chiron Sport3. Der Profilée beschleunigt in 2,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 5,5 Sekunden von 0 auf 200 km/h. Er hat eine Spitzengeschwindigkeit von 380 km/h, beim Chiron Pur Sport sind es 350 km/h. Beim Fahrgestell wurde der Radsturz an der Vorder- und Hinterachse verändert sowie härtere Federn mit einem vorderlastigen Gleichgewicht eingebaut. Die Federn sind um zehn Prozent härter als beim Chiron Sport. Die Hinterachse hat einen um 50 Prozent erhöhten Radsturz, der für einen besseren Grip in den Kurven sorgt, ohne den Fahrkomfort zu beeinträchtigen.

Die Aussenfarbe des Profilée ist „Argent Atlantique“, die exklusiv für dieses Modell entwickelt wurde. Der untere Karosserieteil ist in Sichtkarbon aus „Bleu Royal Carbon“. Auch die Felgen wurden speziell für den Profilée entworfen. Sie sind im Farbton „Le Patron“ lackiert, der passend zum Karbonton der unteren Karosserie entwickelt wurde. Die polierten Aluminiumelemente spiegeln die Form des hufeisenförmigen Bugatti Kühlergrills wider.

Das Cockpit des Profilée ist aus hochwertigen Materialien wie Leder, Carbon oder massivem Aluminium gefertigten Komponenten, alle wurden in Handarbeit erarbeitet und verfeinert. Das Design folgt einer minimalistischen Philosophie, bei der jedes Teil auf seine einfachste und schönste Form reduziert wurde. Im Cockpit des Einzelstücks wurde auch zum ersten Mal in einem Chiron Flechtleder am Armaturenbrett, in den Türverkleidungen und der Mittelkonsole eingesetzt. Insgesamt wurden über 2.500 Meter Lederstreifen für dieses aufwendig hergestellte und schöne Material verarbeitet. Die Komfortsitze des Profilée sind außen mit Leder in „Gris Rafale“ und innen mit Leder in „Deep Blue“ bezogen, und mit dem Steppmuster „Air Parade“ verfeinert. Der Schriftzug des Profilée ist in einem schwarz eloxierten Rahmen in der Mittelkonsole eingelassen.

Der Bugatti Chiron Profilée wird am 1. Februar von RM Sotheby’s versteigert. Ein Prozentsatz des Erlöses wird für wohltätige Zwecke gespendet. Da alle Produktionsslots für den Chiron bereits vergeben sind, ist die Versteigerung des Profilée am 1. Februar 2023 in Paris die letzte Gelegenheit, noch eine mit dem W16-Motor angetriebene Kreation aus dem Bugatti Atelier in Molsheim zu erwerben.

Fotos: Bugatti/Text: Bugatti, rr