Bugatti Type 35 (1924)

Zu seinem 100sten Geburtstag fasziniert der revolutionäre Bugatti immer noch. Bei seinem Debüt im Jahr 1924 setzte der Type 35 neue Maßstäbe, weil er mit vielen technische Neuerungen aufwartete. Obwohl Ettore Bugatti bereits viele erfolgreiche Projekte unter seinem Namen vorweisen konnte, bevor er den Type 35 entwickelte, war er kein ausgebildeter Ingenieur. Vielleicht war im Fall des Type 35 das Fehlen einer klassischen Ausbildung von Vorteil, weil er dann die Grenzen möglicherweise nicht so weit verschoben hätte. Mit dem 35 betrat er Neuland.

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Bugatti Bolide: Bremssystem von Brembo

Der kompromisslose Hypersportwagen verbindet den ikonischen W16-Motor mit außergewöhnlichen Leichtbaumaßnahmen in Korrespondenz mit der größten Carbon-Bremsanlage, die jemals von Brembo hergestellt wurde. Schon früh im Entwicklungsprozess brachte der italienische Bremsenspezialist seine Expertise ein. Das Ergebnis der zweijährigen Entwicklung ist ein Carbon-Carbon-System, das der Technologie von LMh/LMDh- und Formel 1-Rennwagen in nichts nachsteht. 

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Bugatti W16 Mistral 

Der Mistral ist der erste Roadster von Bugatti seit dem Veyron Grand Sport Vitesse, und er ist zugleich das letzte Modell von Bugatti, das vom W16-Motor angetrieben wird. Der ist die ultimative Ausbaustufe des Sechzehnzylinders und leistet 1.600 PS. Das bestehende Monocoque wurde überarbeitet und mit einer runderen Silhouette versehen, die auch ohne Dach die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften erfüllt.

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Bugatti T101C Roadster Ghia

Auch für Bugatti gab es ein Leben vor VW. Nach dem Ableben der legendären Marke aus Molsheim in den 1950er-Jahre, war der Exner Bugatti Roadster von Ghia auf der Basis des Bugatti T101 aus dem Jahr 1966 der erste Versuch einer Wiederbelebung. Das letzte Fahrgestell des T 101 wurde 1956 hergestellt und 1961 an den amerikanischen Automobildesigner Virgil Exner Sr. verkauft. Der zeichnete eine Roadster-Karosserie, die sein Faible für die Formensprache der 1930er-Jahre ausdrückte.

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Bugatti 251 (1956)

Der Neustart der französischen Luxushersteller wie etwa Delahaye oder Talbot-Lago, aber auch der Ikone Bugatti, war nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesprochen schwierig. Die Manufaktur aus dem elsässischen Molsheim versuchte es zunächst mit neu eingekleideter Vorkriegstechnik. Aber das reichte nicht. Roland Bugatti, der die Nachfolge des 1947 gestorbenen Ettore angetreten hatte, versuchte einen radikalen Neuanfang und das gleich mit einem Formel-1-Boliden. Für dessen Konstruktion hatte er den italienischen Konstrukteur Gioachino Colombo engagiert, der etwa die erfolgreichen Alfettas, den Maserati 250 F oder auch den ersten Ferrari 12-Zylinder entwickelt hatte.

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Bugatti Bolide: Kohlefaser-Monocoque

Das neue Monocoque des Bugatti-Top-Modells wurde nach den gleichen Anforderungen entwickelt wie die Rennwagen für Le Mans. Fahrer und Beifahrer sitzen perfekt ausbalanciert im Fahrzeug. Diese Anordnung ermöglicht es, den W16-Antriebsstrang 60 mm weiter vorne als im Chiron zu positionieren. Die Sicherheitsanforderungen der FIA für die LMH- und LMDh-Rennwagen waren Basis für die Entwicklung der neuen Struktur und wurden gewählt, weil sie zu den strengsten Sicherheitsvorschriften in der Welt des Motorsports gehören. Darüber hinaus sind die Crashtest-Anforderungen für Fahrzeuge, die nur auf der Rennstrecke eingesetzt werden, einzigartig, was die Notwendigkeit eines kompromisslosen Designs noch verstärkt hat.

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Bugatti EB112 (1993)

Vor 30 Jahren wurde auf dem Genfer Automobilsalon Giorgetto Giugiaros Design für eine neue Bugatti-Limousine vorgestellt. Wenngleich der EB112 durchaus nostalgisch wirkt – etwa beim Design der Räder oder dem geteilten Heckfenster – ist er doch ein Kind der 1990er Jahre, das auf weiche, fließende und amorphe Formen setzt. Technisch betritt das Designbüro Neuland: eine Vollaluminium-Karosserie verdeckt ein Kohlefaser-Monocoque, das von dem des Supersportwagen EB110 abgeleitet ist. Auch der Antriebsstrang wird vom Mittelmotor-Zweisitzer übernommen.

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Bugatti Type 57 „Roadster Grand Raid Usine“

Im Oktober 1934 stellt Bugatti den Type 57 Roadster Grand Raid auf dem Salon de l’Automobile in Paris der internationalen Automobilpresse vor. Der „Grand Raid“ ist eine von mehreren Karosserievarianten des legendären Bugatti Type 57 und wird speziell für den Wettbewerb konzipiert – „Raid“ bezeichnet im Französischen eine lange und anstrengende Rallye. Insgesamt baut Bugatti nur zehn Grand-Raid-Fahrgestelle, das faszinierendste von allen ist der Type 57 Roadster Grand Raid Usine mit seiner ausgefallenen Karosserie, die aus Aluminium besteht. Das einzige bekannte Modell trägt die Fahrgestellnummer 57222 und ist in Schwarz und Gelb lackiert  –  den Lieblingsfarben von Bugatti-Gründer Ettore Bugatti.

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Bugatti Type 32 „Tank“

Vor 100 Jahren entstand in Molsheim ein bemerkenswertes Auto. Der genietete, stromlinienförmige „Tank“ war eines der Fahrzeuge, die erstmals aerodynamische Erkenntnisse in den Motorsport brachten, genau wie der Voisin C6 Laboratoire im Jahr darauf. Zum ersten Auftritt kam es beim Großen Preis von Frankreich am 2. Juli 1923 in Tours an der Loire. Vor 300.000 Zuschauern zog die avantgardistische Konstruktion die Blicke auf sich. Was am stromlinienförmigen Type 32 spontan ins Auge fiel, war die von Flugzeugen inspirierte flügelförmige Karosserie – das Resultat von Bugattis Überzeugung, dass fortschrittliche Aerodynamik eine immer wichtigere Rolle bei der Steigerung der Leistung von Rennwagen spielen würde.

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Bugatti „Autorail“ (1932)

Der 1926 vorstellte Type 41 „Royale“ setzte Maßstäbe. Der mehr als sechs Meter lange Luxuswagen beherbergte unter seiner langen und mit seitlichen Kühlrippen ausgestatteten Motorhaube einen außergewöhnlichen 12,8-Liter-Achtzylinder-Reihenmotor. Der Motor leistete bis zu 300 PS bei 1.800 Umdrehungen pro Minute und konnte den 3,5 Tonnen schweren Type 41 auf eine damals unglaubliche Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h beschleunigen. Durch den Mangel an solventer Kundschaft nahm Ettore Bugatti ein anders Projekt in den Blick. Seine raffinierte Motorenkonstruktion sollte der Ausgangspunkt werden, um das französische Schienennetz mit einem völlig neuartigen Schnellzug auszustatten.

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Bugatti Chiron Profilée

Das Einzelstück ist eine weniger radikale Interpretation des Pur Sport, der eigentlich die bisher extremste Persönlichkeit der Chiron-Familie ist. Mit einem 183 cm breiten, fest montierten Heckflügel, kürzeren Übersetzungen, leichten Magnesiumfelgen und einer Vielzahl weiterer Innovationen war der Pur Sport speziell für aussergewöhnliche Fahrdynamik entworfen worden. Aber es gab von Kundenseite die Frage, ob sich nicht die Eleganz des ersten Chiron mit dem sportlichen Charakter des Pur Sport verbindet liesse. Das wurde zur Geburtsstunde des Unikats.

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Romano Artioli: Die Neuerfindung von Bugatti

Seit 1952 die Produktion von Bugatti im französischen Molsheim eingestellt wurde, hatte Romano Artioli, der am 5. Dezember 2022 seinen 90. Geburtstag feiert, den Wunsch, die legendäre Marke wieder aufleben zu lassen.
Mitte der 1980er-Jahre war er als Unternehmer so erfolgreich, dass er Gespräche mit der französischen Regierung über den Kauf der Marke Bugatti aufnehmen konnte. 1987 wurde sein Traum Wirklichkeit. Die Wiedergeburt von Bugatti konnte aber nur durch ein Fahrzeug erfolgen, dass dem Ethos des Unternehmensgründers verpflichtet war: „Wenn es vergleichbar ist, ist es nicht mehr Bugatti“.

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Bugatti W16

1997 konfrontiert der damalige Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG und Initiator so großartiger Fahrzeuge wie dem Porsche 909-Bergspider oder dem Über-Porsche 917, Ferdinand Piëch, VW-Aggregate-Chefentwickler Karl-Heinz Neumann mit einer ersten Idee. Die Skizze entsteht auf einen Briefumschlag während einer Zugfahrt im Shinkanzen Schnellzug von Tokio nach Osaka: zunächst schlägt Piëchs vor, einen Motor mit 18 Zylindern zu entwickeln. Aus Gründen der Leistungsentwicklung und weil ein Sechzehnzylinder besser in die Tradition von Bugatti passt, wandelt sich das Konzept zum W16-Motor.

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Bugatti Type 59 Sports (1934)

Der offene Zweisitzer entsteht 1934 als Type 59 Sports mit einem Type 57-Chassis. Wenig später erhält er ein spezielles, neues Chassis für die nächsten Grand-Prix-Rennen. Erstmals stellte Bugatti den Type 59 Sports am 24. September 1933 beim Großen Preis von San Sebastián vor. Unter seine schlanke und niedrige Form passt der kompressoraufgeladene Reihenachtzylinder nahezu perfekt. Die Räder mit Speichen aus Klavierdraht minimieren die ungefederten Massen und sorgen mit neuen, ausgeklügelten Stoßdämpfern für ein ausgewogenes Fahrverhalten mit einem für einen Rennwagen ungewöhnlich hohen Komfort. Der Type 59 Sports sieht elegant aus und fährt extrem schnell.

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Louis Chiron gewinnt in Monaco (1931)

Enge Kurven, vorbei an Häuserschluchten und dem Mittelmeer. Der Stadt-Grand-Prix von Monaco ist einzigartig.  Auf 3,3 Kilometern fahren seit 1929 Rennwagen durch die engen Straßen, zirkeln die Boliden durch noch engere Kurven – ohne Auslaufzonen und Kiesbett. Die Streckenführung erfordert volle Konzentration und zählt zu den anspruchsvollsten Fahrerstrecken überhaupt. Ein Sieg in Monaco gilt als besondere Leistung und Louis Chiron gewinnt den Grand Prix im Jahr 1931.

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