Smokey Yunick „Capsule Car“

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Die Idee hinter dem Capsule Car ist, die drei schwersten Komponenten – Motor, Fahrer und Benzin – möglichst gleichmäßig auszubalancieren und damit in den Kurven des Kurses von Indianapolis maximale Traktion zu gewinnen. Außerdem soll die ungewöhnliche Konstruktion gewährleisten, dass die Gewichtsverteilung während des gesamten Rennens, also auch nach größerem Spritverbrauch, stabil bleibt.

Ideengeber Smokey Yunick pilotiert im Zweiten Weltkrieg B-17-Bomber über Deutschland und sieht bei seinen Einsätzen den asymmetrisch aufgebauten deutschen Aufklärer Blohm & Voss BV 141. Dessen Triebwerk ist zentral montiert und die Pilotenkanzel stattdessen in die Tragfläche.

Konstrukteur George Hurst lässt sich davon inspirieren und baut das „Capsule Car“ nach den gleichen Prinzipien. Der Hauptrumpf nimmt nur die Antriebsaggregate und den Treibstoff auf, der Fahrer sitzt in einer seitenwagenähnlichen Konstruktion links neben dem Rumpf zwischen den Rädern.

Beim Indy 500 kommt der exotische Monoposto nur langsam auf Touren, die Zeiten reichen nicht für die Qualifikation. Die letzte Gelegenheit bietet sich am 24. Mai 1964. Pilot Bobby Johns verbremst sich auf seiner Qualifikations-Runde und produziert einen gewaltigen Dreher, der in der Begrenzungsmauer endet. Johns bleibt unverletzt, aber es bleibt keine Zeit mehr für Reparaturen. Damit ist das Experiment beendet.

Fotos: Archiv/Rainer Roßbach/Text: Rainer Roßbach