Maserati Birdcage 75th Concept

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2005 zeigte Pininfarina auf dem Genfer Automobilsalon das Maserati Birdcage 75th Concept, eine futuristische Hypercar-Designstudie, die das 75-jährige Bestehen des Unternehmens feierte.

Der Name wurde von den Maserati Tipo 60/61/63 Rennwagen der späten 50er und frühen 60er Jahre inspiriert, die von Giulio Alfieri konstruiert wurden. Diese Modelle trugen den Spitznamen „Birdcage” aufgrund ihres innovativen Space-Frame-Chassis, das aus dreieckig angeordneten Rohren bestand. Die Rennwagen waren nicht nur ultraleicht, sondern auch für ihre ungewöhnlich niedrige Karosserie, die ausladenden Radkästen und die hohe, aber steil geneigte Windschutzscheibe bekannt.

Das Birdcage 75th Concept entstand auf der gleichen technischen Basis wie der limitierte Maserati MC12 aus dem Jahr 2004 und der Ferrari Enzo  von 2002 – einschließlich des Kohlefaser-Monocoque-Chassis und des Sechsliter-V12-Motors mit einer Leistung von 710 PS.

Jedoch nahmen die Pininfarina-Ingenieure mehrere Änderungen am Chassis vor, indem sie das Dach entfernten und die Seiten verstärkten, um auf die niedrige Bauhöhe des Konzeptfahrzeugs zu kommen. Der in Genf gezeigte Prototyp entstand in nur zwei Monaten und war voll fahrbereit.

DIe Karosserie ist extrem flach und aerodynamisch. An der Front gibt es einen großen Kühlergril, der den Maserati-Dreizack aufnimmt, schmale LED-Scheinwerfer, die zwei Lufteinlässe begrenzen und einen Front-Splitter. Die Windschutzscheibe aus Plexiglas beginnt vor der Vorderachse und sorgt für eine besonders glatte Karossereiform. Von der Seite aus wirkt die Dachlinie wie eine natürliche Fortsetzung der Motorhaube, die durch die großen Räder (20 Zoll vorne und 22 Zoll hinten) unterbrochen wird. Die niedrige Gürtellinie und die Form der Seitenschweller lassen das Profil leicht und athletische erscheinen.

Die transparente Motorabdeckung ist die organische Fortsetzung der Frontscheibe und gibt den Blick auf den Mittelmotor-V12 frei. Die integrierte Dachhutze verbessert die Kühlung und macht Lufteinlässe an den Karosserieteilen überflüssig. Das dunkle Plexiglas wird im hinteren Bereich schmaler, geht in den Diffusor aus Kohlefaser über und beherbergt zwei mittig angeordnete Endrohre. Zwei aktive Heckspoiler, schmale LED-Rückleuchten sowie eine große Öffnung im hinteren Stoßfänger, die die Aerodynamik verbessert, bilden einen ausgewogenen Abschluss.

Der Zustieg erfolgt dergestalt, dass sich die Hälfte der Vorderseite des Fahrzeugs öffnet und nach vorne bewegt. Die Sitze sind mit blauem Wildleder bezogene, der Mitteltunnel zwischen den Sitzen beherbergt einen Metallschalthebel und Schalter. Auf dem Armaturenbrett befindet sich ein Metallgitter, dass an den Rahmen des Tipo 60/61 erinnert und von ein futuristischen Head-up-Display aufnimmt. In dieses wird ein digitales Kombiinstrument projiziert. Das rechteckige Multifunktionslenkrad verfügt über eine Reihe von Tasten und einen zentralen Bildschirm. Der Blick in den Rückspiegel zeigt ein Kamerabild und bei Nacht steht ein Infrarot-Modus zur Verfügung.

Fotos: Pininfarina/Text: Rainer Roßbach