Lancia Stratos Zero (1970)

Veröffentlicht von

1969 kauft der italienische Designer Nuccio Bertone eine Lancia Fulvia. Diese soll Basis sein für einen futuristischen Mittelmotor-Nachfolger des schon recht betagten Coupés. Die Entwicklung erfolgt im Geheimen, weil Lancia mit Pininfarina liiert ist und Bertone ein Veto gegen sein Projekt befürchtet.

1970 steht der radikale und wilde Stratos Zero auf dem Turiner Salon und zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Nur 84 Zentimeter hoch ist der in einem sanften Orange lackierte Keil, der das Motiv des Dreiecks in Lampen, Sicken und Abdeckungen elegant und variantenreich thematisiert. Der Fahrer sitzt extrem weit vorne, der Einstieg erfolgt durch eine große, nach oben schwenkbare Frontscheibe. Um auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen, muss die Lenksäule nach vorn geklappt werden. Dann ist der Blick nach vorne frei, denn Uhren und Anzeigen sind links vom Fahrer im Schweller untergebracht.

Lancia Stratos Zero

Aber der Stratos ist nicht nur Kunst, sondern voll fahrbereit. Das gefällt Lancia, und man lädt Bertone 1971 ein, seine radikale Flunder im Werk vorzuführen. Die Turiner Traditionsfirma will einen Mittelmotorsportler für die Rallye-Weltmeisterschaft und unterzeichnet einen Vertrag, der die Entwicklung eines Wettbewerbswagens vorsieht. Das ist dann aber ein komplett anderes Auto.

Text und Fotos: Rainer Roßbach