Essen Motor Show 2023

Veröffentlicht von

Die Tuning- und Performance-Szene ist äußerst lebendig. Jenseits der woken Berlin-Bubble tummeln sich viele PS-Afficionados, die mit großer Kreativität ihre Gefährte auf sehr persönliche Weise individualisieren. Das tun sie sehr professionell und finden bei der Industrie ein reiches Angebot, um ihre Träume umzusetzen. Rund 150 aufwendig getunte Fahrzeugen demonstrieren das mit Witz und Ironie. Ein Fiat 126 im Lancia Delta HF Evo-Look oder ein Minivan, dessen Antrieb ein Motorrad und dessen Kette im Laderaum besorgt, stehen in schöner Eintracht neben bunt folierten Sportwagen mit ausladendem Spoilerwerk oder einem VW Golf mit Zehnzylinder-Mittelmotor.

Inspiration kann sich das kreative Volk bei Eckhard Schimpfs „72Stagpower“-Sammlung holen, die vieles zeigt, was von Anfang der 1970er bis in die 1980er im orangen Jägermeister-Dress auf der Rennstrecke unterwegs war. Das reicht vom VW Golf über Ford Capri und verschiedene BMW-Tourenwagen bis zum Porsche 962C für die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Und auch die amerikanische NASCAR hat da einiges zu bieten: Seit 75 Jahren gehört die Stockcar-Serie zu den USA wie Burger, Cowboys und Country-Musik.  

Angefangen hat alles am 14. Dezember 1947 bei einem Treffen in Daytona Beach, bei dem 21. Februar 1948 die „National Association for Stock Car Auto Racing” ins Leben gerufen wurde. Highlights der Ausstellung sind der Hendrick Motorsports Chevrolet Monte Carlo von Jeff Gordon und der Olympia Beer Dodge Charger, in dem der französische Automobiljournalist Christophe Schwarz 2006 die Le Mans Classic fuhr.

Klassischen europäischen Rennsport  feierten etwa ein Fiat 128 Coupé in den Farben der legendären Schweizer Scuderia Filipinetti oder ein Osella PA 18-Rennsportprototyp mit Zweiliter-BMW-Motor. Und – Tradition in Essen – beschwören exzentrische amerikanische Muscle-Cars der 1960er und 1970er Jahre die Zeit, in der alles besser war.

Fotos/Text: Rainer Roßbach