Chevrolet Corvair Studien (1962/63)

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Chevrolet Corvair Sebring Spyder XP-737 Concept, 1962

1959 debütiert der Chevrolet Corvair. Er ist gedacht als die amerikanische Antwort auf den wachsenden Erfolg des VW Käfers. Wie das deutsche Erfolgsmodell setzt der kompakte Chevy auf einen Heckmotor und eine hintere Pendelachse. Damit sind die Gemeinsamkeiten jedoch erschöpft, denn die Detroiter haben Grosses vor: sie planen eine komplette Modellpalette. Im Lauf der Modellgeschichte werden Motoren vom 2,3-Liter-Sechszylinderboxer bis zum 2,9-Liter-Turbo angeboten und als Karosserievarianten gibt es Limousinen, Kombis, Coupés, Cabriolets und sogar Kleinbusse und Pick-ups. Um das Potential der Baureihe auszuloten, entwirft das Team des Chevrolet-Chefdesigner Bill Mitchell zwischen 1961 und 1963 eine Reihe sportlicher Studien.

Auf der Chicago Auto Show im Februar 1961 steht der Sebring Spyder XP-737 auf der Basis des kommenden Corvair Cabriolets. Benannt nach dem traditionsreichen Flugplatzkurs in Florida ist es verfeinert durch Speichenrädern mit Zentralverschluss, niedrigen Rennsportwindschutzscheiben im Brooklands-Stil sowie einer Glasfaser-Abdeckung für den Beifahrersitz. Ein Paxton-Kompressor und größere Lufteinlässe zur intensiveren Kühlung der hinteren Trommelbremsen verbessern die Leistung, die rote Lackierung mit weißen Streifen signalisiert das angehobene Potential.

Chevrolet Corvair Super Spyder XP-785 Concept, 1962

1962 folgt erneut eine Studie auf der Basis des Cabriolets. Der Corvair Super-Spyder XP-785 baut auf einem verkürzten Chassis auf und wird wiederum mit Rennsportinsignien verfeinert: einer flachen Windschutzscheibe, einer aerodynamischen Hutze hinter dem Kopf des Fahrers, geteilten Stoßstangen, drei Auspuffrohren auf jeder Seite sowie Stingray-Heckleuchten.

Wiederum 1962, zur New York Auto Show, debütiert ein weitaus radikaleres Konzept. Der Corvair Monza GT ist ein reinrassiger Sportwagen, der den Sechszylinder-Boxer vor der Hinterachse trägt. Die Karosserie entsteht im Windkanal, vier Scheibenbremsen sorgen für angemessene Verzögerung, Magnesium-Räder verringern die ungefederten Massen und ein manuelles Vierganggetriebe hilft, die Übersetzungen schneller zu sortieren. Eine grosse Plexiglaskuppel gibt den Einstieg zum Passagierabteil frei. Die liegenden Schalensitze sind fest montiert, Pedalerie und Lenkrad lassen sich einstellen, die Anzeigen sind ergonomisch auf den Fahrer ausgerichtet. Die Heckabdeckung kann im Ganzen aufgestellt werden und bietet großzügigen Zugang zum Motor und seinen Nebenaggregaten.

Chevrolet Corvair Monza GT Concept, 1962

Letzter der Reihe ist der Chevrolet Corvair Monza SS, der seinen ersten öffentlichen Auftritt auf der 1963 New York Auto Show hat. Der nur 80 Zentimeter hohe Spyder entsteht wiederum auf einer verkürzten Corvair-Plattform. Der Sechzylinder ist hier wieder als Heckmotor angeordnet, jedoch mit sechs Vegasern und einer modifizierten Auspuffanlage bestückt. Hinter der u-förmig gebogenenen und nur 12 Zentimeter hohen Frontscheibe sind wiederum Schalensitze fest montiert und die Pedalerie kann dem Fahrer angepasst werden. Durch die Heckmotoranordnung hat der elegante, leicht wirkende Zweisitzer sogar einen nennenswerten Kofferraum.

Der Monza SS ist die letzte Studie von GMs Heckmotorwagen. Der Corvair bleibt bis jedoch 1969 im Programm.

Chevrolet Corvair Monza SS Concept, 1963

Fotos: General Motors/Text: Rainer Roßbach