Mercedes-AMG GT4

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Für die populäre GT4-Klasse hat AMG einen neuen Kundenrennwagen aufgebaut, der auf dem 2016 vorgestellten Mercedes-AMG GT R basiert. Seine Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Neben der IMSA-Serie in den USA kann der Wagen in der asiatischen Blancpain GT Serie, der australischen GT Trophy, der populären VLN in Deutschland oder etwa der 24H Endurance Series eingesetzt werden.
Angetrieben wird der Mercedes-AMG GT4 vom bekannten Serien-Vierliter-V8-Motor mit Direkteinspritzung und Biturbo-Aufladung. Je nach Balance-of-Performance-Einstufung liegt eine Leistung von bis zu 375 kW (510 PS) an sowie ein maximales Drehmoment von über 600 Nm. Ein sequenzielles Sechsgang-Rennsportgetriebe ist im Transaxle-Prinzip an der Hinterachse des Fahrzeugs montiert und wird pneumatisch angesteuert, ein Sperrdifferenzial optimiert das Fahrverhalten.Zudem ist der Mercedes-AMG GT4 in allen Bereichen gewichtsoptimiert. Chassis und Karosserie setzen auf einen intelligenten Mix aus Aluminium und Carbon. Die Struktur des GT4 besteht aus einem sehr leichten und extrem steifen Aluminium-Spaceframe und rennsportspezifische Karosserieteile wie die Motorhaube, die Frontschürze oder der Frontsplitter bestehen aus besonders leichtem Verbundwerkstoff.

Das Sicherheitskonzept besteht aus einem Aluminium-Spaceframe mit verschraubtem Überrollkäfig aus hochfestem Stahl. Die Carbon-Fahrersicherheitszelle entspricht der neuesten FIA Homologation und verfügt über eine integrierte Kopfstütze. Zudem bietet sie durch ihre Form einen sehr hohen Schutz für Schultern, Hüfte und Beine des Fahrers und ist kompatibel mit dem HANS-System (Head and Neck Support). Eine Bergungsluke im Dach sowie eine leistungsstarke Feuerlöschanlage runden die rennsport-spezifische Sicherheitsausstattung ab.

Im Innenraum sind alle Elemente, Systeme und Anzeigen ergonomisch ausgelegt und im großzügig dimensionierten Cockpit finden selbst große Fahrer Platz, zumal das Lenkrad einen weiten Einstellbereich aufweist und auch die Pedalerie verstellbar ist. Angenehm für den Fahrer ist die effektive Durchströmung des Innenraums mit Frischluft sowie die optionale Klimaanlage.

Das Fahrwerk besteht aus Doppelquerlenkerachsen und in Zug- und Druckstufe einstellbaren Dämpfern. Darüber wurde bei der Entwicklung Wert auf exaktes Einlenkverhalten, vorzügliche Agilität und exzellente Traktion gelegt. Für maximale Verzögerung sorgt eine leistungsstarke Renn-Bremsanlage mit vielfach einstellbarem ABS. Der Mercedes-AMG GT4 steht auf 18 Zoll großen, geschmiedeten AMG Leichtmetallrädern.

Zu den optischen Kennzeichen gehört die flache Frontpartie mit dem nach vorn geneigten Kühlergrill. Diese Formgebung senkt den Staudruckpunkt am Fahrzeug ab, was sowohl die Aeroperformance als auch die Durchströmung mit Kühlluft durch die Motorhaube verbessert. Aufbauend auf dem Aerodynamik-Konzept des Mercedes-AMG GT R wurde das Rennfahrzeug im Windkanal- weiter optimiert, um ein möglichst neutrales Fahrverhalten zu erzielen. Der Heckflügel besitzt einen sehr großen Einstellbereich, über den sich die gewünschte Dosierung aus geringem Luftwiderstand und hohen Abtriebswerten justieren lässt. An der aerodynamisch optimierten Front reduziert ein breiter Splitter den Auftrieb an der Vorderachse, wozu auch die seitlich an der Frontschürze angebrachten Flics beitragen.

Im rennbereiten Zustand kostet der GT4 198.850 Euro zuzüglich der Mehrwertsteuer

Fotos: Daimler/Text: Rainer Roßbach