Citroën Camargue

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1972 zeigt der italienische Auto-Couturier Bertone ein Coupé auf der Basis des kürzlich eingeführten Citroën GS. Schon der Name Camargue versprach südfranzösisches Savoir Vivre. Das elegante Auto, gezeichnet vom begnadeten Marcello Gandini, der Ikonen wie den Lancia Stratos oder den Lamborghini Miura gestaltet hat, schien wie geschaffen für das Lebensgefühl der Jeunesse d’orée der frühen 1970er Jahre.

Die elegante, keilförmige Karosserie ist bestimmt von klaren Linien und großen Glasflächen. Auch der Heckdeckel mit dem markanten Knick ist aus dem transparenten Material. Die glattflächigen Frontscheinwerfer sind bündig in die Front eingepasst, eine große, durchgehende Heckleuchte dominiert das markante Heck. 

Innen gibt es nur die GS-Standardeinrichtung. Da Citroën zu dieser Zeit aber mit Lupentacho, Einspeichenlenkrad oder Bedienungssatellit eigene, exzentrische Wege ging, passt das Serieninterieur einschließlich der bequemen Sitze bestens zum experimentellen Charakter der Studie.

Gleiches gilt auch für die Antriebstechnik. Hier kommt die unveränderten GS-Plattform zum Einsatz, mit der die Franzosen auch eigene Wege beschritten: der Motor ist ein luftgekühlter Vierzylinder-Boxermotor mit 1050 Kubikzentimeter und gibt schmale 55 PS bei 6500 Umdrehungen ab.

Die Kraft wird über ein Viergang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder übertragen, und als weitere technische Besonderheit gibt es die besonders komfortable und  höhenverstellbare Hydraulikfederung, die natürlich ebenfalls aus der Serienlimousine stammt.

Der Camargue, dessen Design schon auf kommende Fahrzeuggenerationen wie den BX verweist, hätte ein attraktives Nischenmodell werden können. Allerdings ging Citroën 1976 finanziell die Puste aus und musste mit Peugeot fusionieren. Damit waren alle Träume von einer Produktion Makulatur.

Fotos/Text: Rainer Roßbach