Alfa RomeoCaimano 1971

Alfa Romeo Caimano (1971)

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Alfa Romeo Caimano 1971 Alfasud

Ende der 1960er Jahre wird Giorgio Giugiaro beauftragt, das neue Volumen-Modell von Alfa Romeo, den Alfasud, zu zeichnen. Um dem neuen Kleinwagen mit Boxermotor hohe Aufmerksamkeit zu verschaffen, soll der italienische Designstar auch ein Showcar für den Turiner Salon 1971 auf die Räder stellen. Der Auftrag für den „Caimano“ lautet ausdrücklich, ein echtes Traumauto jenseits allen Alltagsnutzens zu schaffen. Die Stars der 1970er Jahre sind extreme Keile wie der Lancia Stratos oder der Lamborghini Countach: das gibt die Richtung vor.

Auf dem um 20 Zentimeter verkürzten Chassis des Alfasud sitzt ein Zweisitzer mit extrem tiefer Front und schlitzförmigem Kühlergrill. Für die 1970er Jahre gewissermaßen obligaorisch sind die Klappscheinwerfer. Der Zugang zum Innenraum erfolgt durch eine raumschiffartige Glaskuppel, die als Ganzes nach vorne aufgeklappt wird. Die A-Säule entfällt dadurch ganz, B- und C-Säule formen hinter dem Cockpit einen Überrollbügel. Den hinteren Abschluss des Dachs bildet ein Spoiler, der vom Cockpit aus in vier Schritten bis zu einem Winkel von 32 Grad angestellt werden kann.

Alfa Romeo Caimano 1971 Alfasud

Fahrer und Beifahrer nehmen in Schalensitzen mit integrierten Kopfstützen nahezu liegend Platz, Fenster sind nicht vorgesehen. Die Frischluftzufuhr ist nur über zwei winzige Schiebeöffnungen möglich. Die zwei großen Instrumente sind gleichfalls unkonventionell: ihre Zeiger sind fixiert, stattdessen drehen sich die zylinderförmigen Skalen.

Der Antrieb ist weit weniger spektakulär. 68 Pferde aus dem Serientriebwerk müssen genügen. Und dem Motor ist auch die einzige formale Schwachstelle – der Knick in der Haube – geschuldet. Obwohl der Boxer sehr flach baut läßt der Motor eine plane Haube schlicht nicht zu.

Fotos: Alfa Romeo, Text: rr