Louis Chiron gewinnt in Monaco (1931)

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Enge Kurven, vorbei an Häuserschluchten und dem Mittelmeer. Der Stadt-Grand-Prix von Monaco ist einzigartig.  Auf 3,3 Kilometern fahren seit 1929 Rennwagen durch die engen Straßen, zirkeln die Boliden durch noch engere Kurven – ohne Auslaufzonen und Kiesbett. Die Streckenführung erfordert volle Konzentration und zählt zu den anspruchsvollsten Fahrerstrecken überhaupt. Ein Sieg in Monaco gilt als besondere Leistung.

Auf die Idee, ein Rennen mitten in Monaco zu veranstalten, kommt Mitte der 1920er-Jahre der damalige Generalkommissar des Automobilclubs von Monaco, Anthony Noghès. Einige Jahre dauert es, bis seine Idee umgesetzt wird. Anfang April 1929 melden sich 20 Fahrer, 16 gehen am 14. April 1929 an den Start. Acht Piloten setzen auf Modelle von Bugatti. Schon beim ersten Rennen 1929 gewinnt der Hersteller aus dem elsässischen Molsheim. Nach fast vier Stunden überquert Rennfahrer William „W. Williams“ Charles Frederick Grover-Williams in einem Bugatti Type 35 B als Erster die Ziellinie.

Es soll nicht der letzte Sieg in Monaco sein, insgesamt gewinnt Bugatti viermal, davon dreimal hintereinander. Nach 1929 folgen Siege 1930 mit Fahrer René Dreyfus, 1931 mit Louis Chiron und 1933 mit Achille Varzi. 

Louis Alexandre Chiron wird am 3. August 1899 in Monte Carlo geboren. Mit einem privaten Bugatti bestreitet er 1925 seine ersten Rennen und kann 1927 und 1928 die ersten Erfolge feiern. Im selben Jahr wird Ettore Bugatti auf ihn aufmerksam und bietet ihm ein Cockpit in einem Werksrennwagen an. Bis 1932 fährt Chiron offiziell für Bugatti auf dem Type 35C und dem Type 51.

Die Weiterentwicklung des Type 35B setzt auf einen 2,3 Liter großen Reihenachtzylinder mit bis zu 190 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von fast 230 km/h. Mit Bugatti gewinnt Chiron im Jahr 1928 die Grand Prix von Rom, von Marne, von San Sebastian, Spanien und von Europa in Monza. Einen seiner bedeutendsten Erfolge fährt er aber 1931 in seiner Heimat ein – in Monaco, und schrieb damit Geschichte. Chiron gewann den dritten Großen Preis von Monaco in einem Bugatti Type 51 und war damit der erste und bis heute einzige gebürtige Monegasse, der einen Heimsieg errang.

Louis Chiron bestritt seinen letzten Grand Prix 1955 im Alter von fast 56 Jahren und belegte in einem Lancia D50 auf dem Circuit de Monaco den sechsten Platz.

Fotos: Bugatti/Text: rr/Bugatti