Festival of Speed 2022

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Beim 29. Festival in Goodwood trafen sich wiederum Legenden aus allen Bereichen des Motorsports. Aus deutscher Sicht war der Höhepunkt sicher die Enthüllung des Porsche 963 LMDh, mit dem die Zuffenhauser 2023 um den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans kämpfen wollen. Zweites Highlight war die Publikumspremiere des AMG One. Der feinste Formel-1-Technik auf die Straße bringt. Sportlich hatte das Festival auch etwas zu bieten, denn der McMurty Spéirling, der am Sonntag von Max Chilton gefahren wurde, brach in 39,08 Sekunden den offiziellen Bergrekord. Seit Nick Heidfeld im Jahr 1999 die Bestzeit setzte, kam 2019 nur der elektrische VW I.D. R mit einer Zeit von 39,9 Sekunden in die Nähe. Der kompromißlose McMurtry mit 1000 PS, der von zwei Ventilatoren an die Straße gesaugt wird, ist nun der neue Rekordhalter.

Gefeiert wurde dieses Jahr der 50ste Geburtstag von BMWs Motorsport mit einer illustren Auswahl an Boliden, bei denen natürlich Nelson Piquets Weltmeister-Brabham-BMW BT52 von 1983 genauso wenig fehlen durfte wie der V12 LMR, mit dem Joachim Winkelhock, Pierluigi Martini und Yannick Dalmas 1999 die 14 Stunden von Le Mans gewannen.

Traditionell nahmen mehrere aktuelle zu Besuch, darunter das McLaren F1 Team, das Mercedes-AMG Petronas Formula One Team, das Scuderia Ferrari Formula 1 Team und Williams Racing. In der F1 Pit Lane konnten die Besucher die beeindruckenden Autos sehen, die für die legendäre Bergrennstrecke vorbereitet wurden, und den Fahrern und Ingenieuren ganz nahe kommen. George Russell, Esteban Gutierrez und Zhou Guanyu standen für Fotos und Autogramme zur Verfügung, bevor sie den Berg in Angriff nahmen. In der F1-Boxengasse waren auch das Gen3-Formel-E-Auto von Mahindra Racing sowie der wasserstoffbetriebene Langstreckenrennwagen LMPH2G von MissionH24 zu sehen.

Der Weltmeister von 1992, Nigel Mansell, war während des gesamten Wochenendes in Goodwood zu Gast und feierte zum ersten Mal seit 30 Jahren ein Wiedersehen mit seinem siegreichen Williams FW14B vereint.

Motorradweltmeister Wayne Rainey, der seine Karriere aufgeben musste, weil er nach einem Sturz querschnittgelähmt war, kehrte zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder in den Sattel zurück. Seine Yamaha YZR500 war so modifiziert worden, dass die Hinterradbremse und der Schalthebel an den Lenker verlegt wurden, so dass Wayne den Hügel befahren und sogar mit einem Wheelie von der Linie fahren konnte. Der dreimalige Weltmeister freute sich über das Wiedersehen mit seiner Maschine und wurde von Mick Doohan, Kevin Schwantz sowie Kenny Roberts auf den Hügel begleitet.

Weitere Fahrer, die dieses Wochenende mitfeierten, waren Jenson Button, Tatiana Calderon, Karun Chandhok, Dario Franchitti, Sophia Flörsch, Mika Häkkinen, Damon Hill, Travis Pastrana, Bruno Senna, Sir Jackie Stewart, Mark Webber und Tessa Whittock.

Beim Cartier Style et Luxe” ging die Auszeichnung “Best in Show” an den 1965er Ferrari 275 GTB/4 aus einer Privatsammlung. Zudem wurden über 60 Supersportwagen ausgestellt, darunter einige Weltpremieren wie etwa die Enthüllung des BMW M3 Touring, des Mercedes AMG Project ONE, des Range Rover Sport und des Pagani Huayra Codalunga. 

Fotos: FoS/Text: Rainer Roßbach