Toyota Supra HV-R (2007)

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Im Juli 2007 verläßt ein Toyota Supra HV-R Hybrid die Boxengasse des 3,408 Kilometer langen Tokachi International Speedway auf der japanischen Insel Hokkaido. Nie zuvor war ein so fortschrittlicher Hybrid-Rennwagen an den Start gegangen. 24 Stunden später passierte der Wagen als Erster die Ziellinie und erringt einen historischen Sieg: Zum erstenmal gewinnt ein Hybrid-Rennwagen eine internationale Motorsportveranstaltung.

Mit der Entwicklung der auf die Anforderungen im Motorsport abgestimmten Hybridtechnologie THS-R beginnt Toyota bereits im Mai 2005. Im Unterschied zum Hybridsystem für Straßenfahrzeuge wird beim THS-R der Fokus auf die Rekuperation von Bremsenergie gelegt, um die so zusätzliche Antriebsenergie zu gewinnen. 

Für den ersten Einsatz des Hybridsystems entsteht 2007 der allradangetriebene Supra HV-R. Beim diesem handelt es sich um eine Evolution des Supra GT500 aus der japanischen Super GT Serie, dessen 353 kW/480 PS starker 4,5-Liter-V8-Saugmotor um eine 150 kW/204 PS starke Elektromotor-Generator-Einheit an der Hinterachse ergänzt wird sowie um zwei elektrische Antriebssysteme in den vorderen Radnaben mit jeweils 10 kW/14 PS Leistung. Die Systemleistung dieses Hybrid-Allradstrangs beträgt über 441 kW/600 PS, die auf ein Fahrzeuggewicht von 1.080 Kilogramm treffen. Ermöglicht wird das Leichtbaukonzept durch den Verzicht auf eine konventionelle Hybridbatterie. Stattdessen nutzt Toyota Hochleistungs-Kondensatoren, die extreme Stromleistungen aus der Rekuperation von Bremsenergie aufnehmen, kurzzeitig speichern und schnell wieder abgeben. Damit sichert sich der Supra HV-R souverän die Pole Position auf dem nordjapanischen Kurs.

Trotz ungünstiger Wetterbedingungen absolviert der allradgetriebene Toyota Supra HV-R nicht nur die gesamte Renndistanz über 616 Runden und 3.128 Kilometer problemfrei, dank seines Hybridantriebs benötigt er auch weniger Tankstopps und passiert die Ziellinie als Sieger mit einem Vorsprung von 19 Runden gegenüber dem Zweitplatzierten. Für diesen historischen Erfolg gewinnt das Toyota Hybrid System-Racing (THS-R) den renommierten Award „Race Engine of the Year“ 2007. 

Fotos: Toyota/Text: Rainer Roßbach