BMW Spicup (1969)

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Die Bertone-Studie, von Designer Marcello Gandini auf einer BMW-Plattform realisiert, übt den Spagat zwischen Spider und Coupé. Das markanteste Element des Entwurfs ist ein dreiteiliges Schiebedach aus Edelstahl. Die technische Basis liefert ein gekürztes Chassis der BMW 2800-Limousine.  Deren 2,8-Liter-Sechszylinder-Motor produziert 170 PS und treibt die Hinterräder über eine Vier-Gang-Schaltgetriebe an – damit ist der Prototyp voll funktionsfähig.

Bertone beschreibt das Auto so: „Zur Kaschieren der doch beträchtlichen Dimensionen der Basislimousine diente die Betonung der vertikalen Form durch ausgeprägte fließende Linien. Gleichzeitig wurde das Heck betont und der Überrollbügel verbindet Sicherheitsanforderungen wie auch Designkriterien. So verwandelt das Dach mittels eines automatischen Mechanismus den Wagen vom Spider zum Coupé und wieder zurück. Ansonsten orientiert sich der auf dem Genfer Automobilsalon des Jahrs 1969 vorgestellte Bertone-BMW am Stil der Zeit. Das gilt für die Innenausstattung in drei Grüntönen wie auch für die halbverdeckten, mechanisch betätigten Klappscheinwerfer. Bemerkenswert ist, dass die markentypische Niere mit Polstereinlagen ausgekleidet ist.

Nach der Genfer Messe findet das Auto schnell einen Besitzer in den Niederlanden, der rund 100.000 Kilometer zwischen seiner Heimat und Deutschland zurücklegt, was aufgrund der soliden Technik keine Probleme bereitet. Der Wagen bleibt danach in Holland, wird in Orange umlackiert und landet im Vergessen. Später kommt er zu Roland D’Ieteren in Belgien, der den Spicup zurück in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.

Fotos/Text: Rainer Roßbach