Alpine A220 (1968)

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Seit 1966 nimmt Alpine mit dem Rennsportprototypen A210 an Langstreckenrennen teil und kann gute Erfolge in der Indexwertung in Le Mans erzielen. Aufgrund der motorischen Unterlegenheit – es kommen Vierzylindermotoren mit maximal 1,5 Liter Hubraum zum Einsatz – sind Podiumsplätze oder gar Gesamtsiege weit außerhalb der Reichweite. Dafür braucht man ein potenteres Aggregat. Mit dem A210 glaubt die Equipe aus Dieppe ein gutes Basis-Chassis zu haben, was fehlt ist ein Dreiliter-Motor. 1967 bekommt Amédée Gordini, Renault-Haustuner aus Viry-Châtillon bei Paris, den Auftrag einen Achtzylinder zu entwickeln. Gordini nimmt zwei 1,5-Liter-Vierzylinder und verbindet sie zu einem konventionellen V8.

In der Saison 1968 leistet das mit vier Weber-Vergasern bestückte Aggregat 310 PS, durch die Umrüstung auf eine Benzineinspritzung im folgenden Jahr sind es dann 350 Pferdestärken, deren Kraft durch ein ZF-Fünfganggetriebe in Geschwindigkeit umgesetzt wird.

Der Achtzylinder entwickelt insgesamt nicht genug Leistung um konkurrenzfähig zu sein. Auch das Chassis macht Probleme. Für den stärkeren und schwereren Motor ist der A 210 größer und breiter geworden, was sich negativ auf das Fahrverhalten auswirkt. Namentlich starkes Untersteuern beeinträchtigt die Fahrbarkeit.

Im Frühjahr 1968 gibt der A 220 sein Debut bei einem nationalen Sportwagenrennen, im September gehen dann in Le Mans vier der Langheckcoupés an den Start. André de Cortanze und Jean Vinatier fahren den einzigen Überlebenden hinter den Favoriten von Ford, Porsche und Alfa auf einen enttäuschenden achten Platz. Im folgenden Jahr macht ein Totalausfall das Debakel perfekt und Alpine schiebt den ambitionierten Dreiliter endgültig in die Garage.

Fotos/Text: Rainer Roßbach