Lamborghini Athon (1980)

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Der französische Designer Marc Deschamps trat 1980 die Nachfolge des legendären Marcello Gandini an, der das Design von Bertone seit 1965 geprägt hatte und dessen Name für Ikonen wie Lamborghini Miura oder Countach steht. Im April wurde der Wagen auf dem 58. Turiner Autosalon vorgestellt. Der Name Athon bezog sich auf den ägyptischen Sonnengott und sollte die die finanziell angeschlagene Firma zurück auf wirtschaftlich sicheren Grund führen.

Auch wenn sich Deschamps bei seinem Erstling für die Carozzeria auch auf  früheren Konzeptfahrzeuge von Bertone bezog, zeigte er doch mit dem Spider seinen eigenen Stil. Gespannte Oberflächen und skulpturierte geometrische Volumen hatte er mittels klarer Kanten und Schnittlinien abgegrenzt. 

Ein Dach hatte die nur 1,07 Meter hohe Studie nicht. Die Front war klar und  kantig, der Stil insgesamt betont grafisch und geometrisch-genau. Eine große dimensionierte und  leicht gewölbte Windschutzscheibe führte die Linie der Fronthaube fort. Die hintere Abdeckung hingegen wirkt wie eine aufgesetzte geometrische Skulptur auf einem langen und relativ hohen Heck. Um die Skulpturalität zu betonen war die Motorabdeckung als separates Element halbmatt lackiert

Technisch basierte das Auto auf dem wenig erfolgreichen Silhouette auf, der vom Urraco abgeleitet war. Sein Dreiliter-V8 leistete 260 PS bei 7.500 U/min und wurde von vier Weber-Vergasern gespeist. Der Radstand blieb unverändert, aber die Gesamtlänge betrug weniger als vier Meter, was vor allem auf den kurzen hinteren Überhang zurückzuführen war.

Bei der Innenausstattung wurde sowohl in ergonomischer als auch in ästhetischer Hinsicht auf alle Details geachtet. Zusammen mit dem italienischen Zulieferer Veglia wurde ein innovatives digitales Display für die Instrumente entwickelt und die weiteren Bedienelemente wie etwa für Scheibenwischer und Blinker wurden in einem Satelliten links vom links vom Lenkrad untergebracht.

Mit dem Athos etablierte sich Marc Deschamps für die folgenden Jahrzehnte als kreativer Kopf von Bertone.

Fotos, Text: Rainer Roßbach