Rolls-Royce Arcadia Droptail

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Neueste Kreation der Coachbuilt-Division ist ein Droptail, der den Namen „Arcadia“ trägt. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie und gilt als „Himmel auf Erden“ – als ein Land, das für seine außergewöhnliche Schönheit und Harmonie bekannt ist. Und so soll auch die Karosse wirken – als ruhiger Raum, der sich durch Reduktion, Materialtiefe und Taktilität auszeichnet und als Zufluchtsort dient. Um zum Thema „Ruhe“ zu recherchieren, begaben sich die Designer auf eine Expedition zu Design, Skulpturen und Architektur, zu tropischen Himmelsgärten in Singapur, Indonesien und Vietnam sowie zur britischen „biomimetischen“ Architektur, in der organische Formen und die Authentizität der Materialien eine Rolle spielen.

Die Basis des Wagens ist ähnlich wie die des Droptail-Unikats von 2023 mit einer betont niedrigen Silhouette des Fahrzeugs, dem ästhetischen Kabinendesign und den expressiven Karosserielinien, inspiriert von den Linien einer Yacht. Während das Vorbild vorherrschend rote Farben trägt, zelebriert der „Arcadia“ ein zeitloses Weiß, das auf den ersten Blick als einheitlich, aber unter natürlichem Licht viel differenzierter erscheint. Um dies zu erreichen, ist die Hauptfarbe der Karosserie ein mit Aluminium- und Glaspartikeln durchsetztes Weiß. Dazu entwickelten die Spezialisten von Rolls-Royce einen facettenreichen Metallic-Lack mit größeren Aluminiumpartikeln in Korrespondenz mit einem Silberton, der eine größere Intensität aufweist. Die Kohlefaser, aus der der untere Teil des Droptails besteht, ist nicht ganz oder teilweise in der Farbe Bespoke-Silber lackiert und hebt das Fahrzeug im Profil optisch an.

Im Innenraum korrespondieren Holzelemente in feinsten Maserungen, die mit einem maßgefertigtem Lack überzogen sind, der während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs nur einmal aufgetragen werden muss und der für alle Klimazonen geeignet ist. Wie bei den anderen Droptail-Fahrzeugen trägt der Zweisitzer das größte durchgehende Holzteil, das je in einem Rolls-Royce Automobil verwendet wurde. Die Anwendung von Holz auf die komplexen Kurven des Innenraums erforderte die Entwicklung einer völlig neuen Unterkonstruktion. Die Geometrie des Armaturenbretts, der Türverkleidungen und die zentrale, freitragende Armlehne musste steif sein, um die Stabilität ihrer Holzteile zu gewährleisten. Die Ingenieure griffen auf die in der Formel 1 verwendeten Kohlefaser-Schichttechniken zurück, um eine steife Basis zu entwickeln, auf die das Holz montiert werden konnte, so dass es unabhängig von den Dynamik des Fahrzeugs fest bleibt.

Die detailgenaue Furnierblende des Armaturenbretts trägt eine Uhr mit dem komplexesten Rolls-Royce Ziffernblatt, das je geformt wurde: Allein die Montage dauerte fünf Monate und ihr ging eine mehr als zweijährige Entwicklungszeit voraus. Die Uhr zeigt ein geometrisches Muster aus rohem Metall mit 119 Facetten – eine Reminiszenz an 119 Jahre Firmengeschichte. Das speziell entworfene Zifferblatt umfasst auch teils polierte, teils gebürstete Zeiger und 12 Stundenmarkierungen, die jeweils nur 0,1 mm dick sind.

Die Formen der Uhr sind denen der Zifferblättern der Instrumente gleich, wobei Materialien, Techniken und Ausführung gleich sind. Sie sind gebürstet und poliert und mit mattweißen Einsätzen versehen, die die Farbgebung des Fahrzeugs reflektieren.

Fotos Rolls Royce/Text: Rainer Roßbach