Mustang GTD

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Der Hersteller aus Dearborn und Rennsportspezialist Multimatic haben einen Sportwagen entwickelt, der wie nie zuvor nie zuvor in einem straßenzugelassenen Ford-Fahrzeug aktive aerodynamische Technik einsetzt. Der GT3 bietet vom aktiven Heckflügel bis hin zu speziellen Klappen, die sich unter der Karosserie öffnen vieles auf, was das Reglement den Rennwagen der GT3-Klasse nicht erlaubt. Jeder Zentimeter der höhenverstellbaren Karosserie ist so konstruiert, dass die Kompromisse zwischen Aerodynamik für Geschwindigkeit und Abtrieb für Traktion aktiv ausgeglichen werden. Damit peilen die Amerikaner auf der Nordschleife eine Zeit unter sieben Minuten an.

Das Herzstück der Aerodynamik ist das „Drag Reduction System“, das ein hydraulisches System nutzt, welches den Winkel des Heckflügels verändern und Klappen unter der Front des Autos aktivieren kann, um die richtige Balance zwischen Luftstrom für Geschwindigkeit und Abtrieb für Grip zu finden. Jede Oberfläche, Karosserieöffnung und Entlüftung an und unter der Karosserie des Mustang GTD ist funktional gestaltet. Ein Teil der Luft wird für die Kühlung genutzt, ein anderer für die Aerodynamik und den Abtrieb. 

Wenn der Mustang GTD in enge Kurven einbiegt und mehr Grip erforderlich wird, schließt das DRS das Haupt-Flügelelement und die Klappe, um ein integriertes Tragflächenprofil zu schaffen, das zusätzlichen Abtrieb am Heck des Fahrzeugs erzeugt.  Gleichzeitig ist der vordere Unterboden wie ein Kiel geformt, der dazu beiträgt, die einströmende Luft durch die vorderen Radkästen und die großen Kotflügellamellen zu leiten, um einen Bereich mit geringerem Druck zu schaffen, der wie ein Sog wirkt und dazu beiträgt, die Frontpartie in Kurven stabil zu halten.

Der Mustang GTD verwendet großzügig Karosserieteile aus Kohlefaser, um das Gewicht zu reduzieren, den Schwerpunkt zu senken und das Ansprechverhalten zu verbessern. Die Kotflügel, die Motorhaube, die Abdeckung, die den Kofferraumdeckel ersetzt, die Türschweller, der Frontsplitter, der Heckdiffusor und das Dach sind alle aus Kohlefaser, die Front- und Heckschürze sind optional aus Kohlefaser. Unter normalen Straßenbedingungen erlaubt die Karosserie das Überfahren alltäglicher Hindernisse, wie etwaBodenschwellen. Wenn maximale Leistung auf der Rennstrecke gefragt ist, kann die Aufhängung des Mustang GTD die Karosserie um 40 mm absenken, was den Luftstrom über und um die Karosserie weiter verbessert.

Der eigens entwickelte, aufgeladene 5,2-Liter-V8-Motor mit doppelten Lufteinlässen und Trockensumpf-Schmierung, erreicht eine Drehzahl von mehr als 7.500 U/min.  Die Leistung wird über eine Kohlefaser-Antriebswelle, die mit einem 8-Gang-Getriebe verbunden ist, auf die Hinterräder übertragen, so dass die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse dank der der Transaxle-Architektur nahezu 50/50 beträgt. 

Ein semiaktives Fahrwerk kann sowohl die Federraten als auch die Fahrhöhe variieren kann, noch gesteigert. Die adaptive Schieberventil-Dämpfertechnologie mit hydraulisch betätigter Dual-Federrate und Höhenfederung bietet zwei Einstellungsmöglichkeiten, die die Leistung auf der Straße und auf der Rennstrecke unabhängig voneinander verbessern.Die Fahrwerkseinstellungen ermöglichen eine um fast 40 mm niedrigere Fahrhöhe im Track-Modus und insgesamt eine fast vier Zoll breitere Spur als beim Mustang GT.

Eine Vorderradaufhängung mit kurzen Längslenkern sorgt für eine erhöhte Seitensteifigkeit und eine verbesserte Kinematik, insbesondere bei Kurvenfahrten mit hoher Geschwindigkeit. Die Hinterradaufhängung verfügt über eine Integrallenker-Stößelstangen- und Kipphebel-Architektur, bei der die innenliegenden adaptiven Spool Valve-Stoßdämpfer und Schraubenfedern in einem horizontalen Kreuzmuster angeordnet und in einen stabilen, steifen und gewichtseffizienten Hilfsrahmen im Motorsport-Stil integriert sind. 

Straßenhaftung und Kurvenstabilität werden erreicht durch 325 Millimeter breite Vorderreifen und 345 Millimeter breite Hinterreifen, die auf 20-Zoll-Aluminium-Schmiederädern oder den Magnesium-Schmiederädern montiert sind. Brembo-Karbon-Keramik-Bremsen, optimiert auf die Wärmeableitung, bieten eine härtere, gleichmäßigere Verzögerung. Die Wärme der hinteren Bremsen wird mit Hilfe von Kühlkanälen abgeleitet, die unter der Hinterradaufhängung angebracht sind.

Neu ist die Technologie mit der variablen Traktionskontrolle im Track-Modus. Damit kann der Fahrer die Grenzen des Fahrzeugs durch Modulation der Motorleistung und des Eingriffs der Traktionskontrolle optimieren. Einstellungen können vorgenommen werden, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Die elektrische Architektur, erlaubt eine nahtlose Konnektivität, eine Vielzahl von personalisierten Fahrmodi und Software-Updates.

Das Cockpit finden sich hochwertige Materialien wie Miko-Wildleder, Leder und Karbonfasern, die Anzeigen dsind natürlich digital. Das Renngestühl stammt von Recaro, die Titan-Schaltwippen sind per 3D-gedruckt, Drehschalter und eine individuelle Wagenplakette bestehen aus ausgemusterten Lockheed Martin F-22-Titanteilen. Einen hinteren Sitzbereich gibt es nicht.

Zeil der Entwicklung des Mustang GTD war, einem rennfertigen Mustang GT3 für die Straße so nahe wie möglich zu kommen. Die Stückzahl wird begrenzt sein und die Preise werden voraussichtlich bei etwa 300.000 US-Dollar beginnen. Die Markteinführung beginnt Ende 2024 oder Anfang 2025. Ob der Wagen nach Europa kommt ist bislang noch nicht kommuniziert.

Fotos: Ford/Text: Rainer Roßbach