Autobianchi Runabout (1969)

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Bertones Ausnahme-Designer Marcello Gandini, Schöpfer von Lancia Stratos und Lamborghini Countach, zeichnete 1969 in seiner wohl kreativsten Phase auch den Autobianchi Runabout, der 1969 auf der Turiner Automobilausstellung vorgestellt wurde. Technische Basis war der damals neue Fiat 128. Der Studie lag die Frage zugrunde, wie und auf welcher technischen Basis der Turiner Konzern einen neuen preiswerten  Sportwagen entwickeln könnte. 

Gandinis Design war vom Motorbootdesign inspiriert. Der Runabout zitierte Formen von Speedbooten im Stil vom Ende der 1960er Jahre, wie etwa mit dem ausgeprägt geometrischen Überrollbügel über den Köpfen der Passagiere. Diese nahmen Platz in einem kompakt geschnittenen türlosen Wagen in ausgeprägter Keilform, Als Frontscheibe gab es nur einen schmalen Windabweiser. Die Frontleuchten waren einmal an der Basis des Bügels in Kopfhöhe  der Passagiere angebracht, zu anderen im Bug. Die schöne Farbgebung in Weiß und Rot spiegelte den optimistischen Zeitgeist.

Wie bei Badeplattformen von Sportbooten ist das Heck gestaltet. Flach, mit runden Rückleuchten, nimmt es, fast wie ein Einschub, eine dunkle Box mit den mechanischen Komponenten auf.

Der Autobianchi ist ein kleines Traumauto, das sich vom Stil und der Eleganz her mit den besten Entwürfen Gandinis messen kann. Trotz des avantgardistischen Design gab der Runabout den Weg vor für den Fiat X1/9, der einige Jahre später auf den Markt kommen sollte. 

Fotos: Bertone (1), Rainer Roßbach (3)/Text: Rainer Roßbach