Renault „Etoile Filante” (1956)

Mitte der 1950er-Jahre hat Renault Amerika im Blick, und was eignet sich besser als Türöffner für den lukrativen US-Markt als ein spektakulärer Weltrekord? Heckflossen und Düsenflugzeuge sind damals groß in Mode jenseits des Atlantiks, ein Turbinenfahrzeug mit Jet-Appeal würde die gewünschte Aufmerksamkeit auf jeden Fall erzielen. Da trifft es sich gut, dass soeben Joseph Szydlowski, Chef der auf Helikopterantriebe spezialisierten Firma Turboméca, bei Renault angeklopft hat, um die Vorzüge des Turbinenantriebs auch im Automobilsektor zu erörtern.

Weiterlesen

Bugatti Chiron Profilée

Das Einzelstück ist eine weniger radikale Interpretation des Pur Sport, der eigentlich die bisher extremste Persönlichkeit der Chiron-Familie ist. Mit einem 183 cm breiten, fest montierten Heckflügel, kürzeren Übersetzungen, leichten Magnesiumfelgen und einer Vielzahl weiterer Innovationen war der Pur Sport speziell für aussergewöhnliche Fahrdynamik entworfen worden. Aber es gab von Kundenseite die Frage, ob sich nicht die Eleganz des ersten Chiron mit dem sportlichen Charakter des Pur Sport verbindet liesse. Das wurde zur Geburtsstunde des Unikats.

Weiterlesen

Alfa Romeo Navajo (1976)

Ende der 1960er-Jahre bis Mitte der 1970er-Jahre wurden auf der Basis des Alfa-Romeo-Sportprototypen 33 mit Zweiliter-V8-Motor eine Reihe von Studien erstellt, von denen der 33 „Stradale“ mit seinen ausgewogenen, fließenden Formen sicher der bekannteste ist. Der radikalste dieser Prototypen ist der 1976er „Navajo“ von Bertone. Das sportliche Coupé nutzt das ursprüngliche Rohrrahmen-Chassis, welches aber verlängert wurde, um genügend Raum für zwei Passagiere zu schaffen. Die Karosserie besteht vollständig aus Glasfaser und verleiht dem Coupé ein hervorragendes Leistungsgewicht.

Weiterlesen

Abarth SE010/SE20 „Due Fari“ (1968)

Der neue Rennwagen aus Carlo Abarth Rennwagenmanufaktur mit dem markanten Doppelscheinwerfergesicht ist ein direkter Abkömmling des Heckmotorprototyps, mit dem Peter Schetty 1967 um das europäische Berg-Championat konkurriert. Der Neue hat wie dieser einen Heckmotor – der 270 Stundenkilometer schnelle Reihen-Vierzylinder-Vierventiler wird von Weber-Doppelvergasern gefüttert und leistet jetzt 250 PS bei 8700 U/min – und eine neu gestaltete Karosserie. Der neue Zweiliter startet jedoch nicht bei den Prototypen, sondern wird vom Reglement als Sportwagen eingestuft.

Weiterlesen

Fiat 850T Besucherbus (1975)

Auf der Messe für Industriefahrzeuge des Jahres präsentierte Bertone in Turin einen brandneuen Kleinbus auf Basis der Mechanik des Fiat 850 T. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das speziell für den Transport von Besuchern in den Fiat-Werken entwickelt wurde und nur in begrenzter Stückzahl produziert werden sollte. Die Anforderungen an das Design waren: geringe Abmessungen, guter Fahrkomfort und große Fensterflächen. Ein umlaufender Metallstreifen schützt das Fahrzeug vor kleinen Stößen und trägt dazu bei, die optische Gürtellinie zu senken. Der Innenraum, der sechs Passagieren angenehmen Komfort bieten soll, ist schlicht und optisch leicht.

Weiterlesen

Romano Artioli: Die Neuerfindung von Bugatti

Seit 1952 die Produktion von Bugatti im französischen Molsheim eingestellt wurde, hatte Romano Artioli, der am 5. Dezember 2022 seinen 90. Geburtstag feiert, den Wunsch, die legendäre Marke wieder aufleben zu lassen.
Mitte der 1980er-Jahre war er als Unternehmer so erfolgreich, dass er Gespräche mit der französischen Regierung über den Kauf der Marke Bugatti aufnehmen konnte. 1987 wurde sein Traum Wirklichkeit. Die Wiedergeburt von Bugatti konnte aber nur durch ein Fahrzeug erfolgen, dass dem Ethos des Unternehmensgründers verpflichtet war: „Wenn es vergleichbar ist, ist es nicht mehr Bugatti“.

Weiterlesen

Essen Motor Show präsentiert
„50 Jahre JPS“

1972 erschienen erstmals die Boliden des britischen Lotus-Teams in Schwarz und Gold, einem Design, das in den folgenden Jahren zum Markenzeichen der englischen Rennwagen wurde. Vom 3. bis 11. Dezember zeigt die Essen Motorshow in der Halle 3 die legendären Monoposti in einer Sondershow. Insgesamt werden18 Fahrzeuge in den markanten Farben gezeigt und das sind beileibe nicht nur Formel-1-Autos.

Weiterlesen

Lancia Rally 037 (1982)

Der Lancia Rally 037 war eigentlich eine Übergangslösung. Weil der eigene Allradler Delta S4 erst ab 1985 eingesetzt wurde, trat das Werksteam 1982 bis 1984 mit dem hinterradangetriebenen Rally 037 gegen die Allrad-Konkurrenz an. Trotz dieses vermeintlichen Nachteils sicherte sich Lancia 1983 den Titel des Marken-Weltmeisters. Damit ist der Lancia Rally 037 das letzte Fahrzeug mit Hinterradantrieb, dem dieser Erfolg gelang. Einer der Werksfahrer in der Saison 1983 war Walter Röhrl. 

Weiterlesen

Smart Roadster (2005)

Ende des Jahres 2005 wurde der Smart Roadster, den es mit zwei Heck-Varianten als Roadster und als Roadster Coupé gab, eingestellt. Kaum war das Ende der Produktion in Sicht, stieg seine Präsenz auf den Strassen. Das lag möglicherweise daran, daß nun alle, die schon immer mit dem kleinen Sportwagen geliebäugelt hatten, noch schnell eines der letzten Modelle kauften. Smart hatte die Idee eines reduzierten Sportwagens kongenial umgesetzt. Der flache Vorderbau mit den muskulösen Kotflügeln, das kantige hohe Heck und die kurzen Überhänge sind klassische Sortwagen-Attribute. Die Proportionen stimmten und das Konzept mit der sichtbaren Sicherheitszelle und einem kleinen Dreizylinder-Turbomotor im Heck bot für dieses Format einige Vorteile

Weiterlesen

Michael May Porsche 550 Spyder 

Der Schweizer Ingenieur, Jahrgang 1934, war schon früh von aerodynamische Anbauten für Rennwagen fasziniert. Nachdem zunächst Modellautos für seine Experimente herhalten mussten, bot sich 1955 die Gelegenheit, seine Ideen in die Realität zu überführen. 1955 wurde der Porsche 550 Spyder seines Cousins zum Experimentierfeld. Mays Absicht war es, dem Wagen in Kurven und beim Bremsen smehr Stabilität zu geben. Dazu entwickelte er einen Flügel mit NACA-Profil und seitlichen Endplatten. Diese sollten den Luftstrom stabilisieren und die Wirkung des Flügels optimieren. Als optimierte Position sah er die Mitte über dem Auto an. Mit Streben befestigte er die Struktur direkt am Chassis und über einen Hebel im Cockpit konnte der Anstellwinkel des Flügels verstellt werden. Damit sollte, seinen Berechnungen nach der Anpressdruck bei 150 Stundenkilometer so hoch sein wie das Fahrzeuggewicht.

Weiterlesen

Austro-Daimler ADS R „Sascha“ (1922)

Ferdinand Porsche lernt Alexander Joseph Graf Kolowrat-Krakowsky im Jahr 1921 kennen. Der begeisterte Motorsportfan ist Teilhaber des Unternehmens Austro-Daimler, in dem Porsche zu dieser Zeit arbeitet. Er trägt den Spitznamen Sascha. Porsche und Kolowrat sprechen über die Realisierung eines Herzensprojekts: einen Kleinwagen in größerer Stückzahl zu einem niedrigen Preis zu fertigen. Für das geplante Serienfahrzeug braucht Porsche die Zustimmung des Vorstands von Austro-Daimler, der dem Projekt skeptisch gegenübersteht. Positive Aufmerksamkeit nach einem Renneinsatz sei perfekt, um die Kritiker zu überzeugen, ist sich Porsche sicher. Also realisiert er neben dem geplanten Kleinwagen mit nur 1.100 ccm Hubraum auch eine Rennversion: den ADS R.

Weiterlesen

Sonderschau
„Spirit of Carrera RS“

Längst ist der Porsche 911 Carrera RS 2.7 eine Ikone der Automobilgeschichte, einzigartig und unvergessen. 50 Jahre nach seiner Weltpremiere feiert ihn das Porsche Museum mit der Sonderausstellung „Spirit of Carrera RS“. Ab dem 20. September 2022 steht am Porscheplatz in Zuffenhausen alles im Zeichen des „Entenbürzels“, „RS“ oder „2.7“, wie der Sportwagen von Porsche-Enthusiasten gern genannt wird.

Weiterlesen

Darracq 200 HP (1905)

Pierre-Alexandre Darracq initiiert 1904 den Bau eines Rennwagens mit besonders leichtem Chassis und einem großen 11,25-Liter-Vierzylinder, der ordentliche 100 PS leistet. Werks-Fahrer Paul Baras stellt mit dem Boliden auf einer kurzen Küstenstraße im belgischen Ostende mit 168,21 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf. Vor allem die Kombination von leichtem Chassis und starkem Motor scheint zukunftsweisend. Chefingenieur Paul Ribeyrolles entwickelt daraufhin 1905 den ersten V8-Motor mit hängenden Ventilen, der aus etwas über 25 Litern Hubraum 200 PS entwickelt

Weiterlesen

Mercedes SLR 722 McLaren (2006)

Schon 1999 steht der gewaltige Roadster auf der IAA, aber Mercedes lässt sich Zeit, den Zweisitzer auf die Straße zu bringen. Zunächst baut der damalige Formel-1-Partner der Stuttgarter, McLaren, im englischen Woking nur Flügeltürer-Coupés. Erst 2006 wendet sich das Blatt: Stirling Moss’ legendärer Erfolg bei der Mille Miglia 1955 soll gewürdigt werden. Weil der Siegerwagen, der legendäre 300 SLR, ein offener Zweisitzer ist, soll es auch jetzt ein Roadster sein.

Weiterlesen

Pagani Utopia

Das Projekt C10 wendet sich gegen die Trends der Zeit: keine Batterien, kein Hybridantrieb, nur ein purer V12. Kein Doppelkupplungssystem, sondern ein Siebengang-Schaltgetriebe sollen sicherstellen, dass das Auto so rein wie möglich auf jede Aktion des Fahrers reagiert. Es geht um die reinste Form des Fahrens als ein wahrhaft klassisches Erlebnis, das hier auf neue Weise definiert wird. Auch hat der Wagen nur sehr wenige aerodynamische Anbauteile, was seine Effizienz nicht schmälert. Wo Hypercars eine Vielzahl  eine Vielzahl von Spoilern haben, integriert der Utopia deren Funktion in seine Gesamtform und reduziert den Luftwiderstand allein durch sein Design.

Weiterlesen