Retro ’19: Artcurial

Das Auktionshaus Artcurial konnte in Paris mit Sensationellem aufwarten. Da waren zum einen zwei lang verschollen geglaubte Serenissima-Straßensportwagen sowie ein Rennwagen der gleichen Marke mit Le-Mans-Geschichte aus dem legendären Rennstall des venezianischen Conte Giovanni Volpi di Misurata. Der hatte seit den 1950ern erfolgreich seine Scuderia Serenissima in der Formel 1 oder aber in der Markenweltmeisterschaft antreten lassen. Das Renommée des Rennstalls war so groß, dass etwa Porsche dem Team die Werkswagen bei der Targa Florio 1962 anvertraute.

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Rétro ’19: Bonhams

Im vielleicht schönsten Ausstellungsgebäude der Belle Epoque, dem Grand Palais in Paris, inszenierte Bonhams die Versteigerung von über 140 automobilen Kunstwerken. Parallel zur Rétromobile boten die Briten für den solventen Käufer interessante Ergänzungen für die Garage. Aber auch für schmalere Budgets gab es Gelegenheiten.
Das Angebot reichte vom Mercedes 540K Cabriolet A aus dem Jahr 1939 mit einem Estimate von 1,7 bis 2,3 Millionen Euro, der für 1,6 Millionen unter den Hammer kam, bis zum BMW 1802 Touring in passablem Zustand, der bei einem Estimate von 15.000 bis 25.000 Euro für 11.500 Euro verkauft wurde.

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Corvette XP-819

Corvette XP-819 (1964)

1964, als der XP-819 projektiert wurde, hatte Chevrolets V8-Heckmotormodell Corvair seine Hochzeit. Da lag es auf der Hand, das Konzept auch an einer Corvette auszuprobieren, zumal Porsche ja in den USA mit seinem 356er und ab 1963 auch mit dem 911er überaus erfolgreich war. Entstanden ist der Zweisitzer aus einem Streit: Designpapst Zora Arkus-Duntov und GM-Ingenieur Frank Winchell waren sich uneins, ob man einen formal und fahrtechnisch überzeugenden V8-Heckmotorsportwagen realisieren könne. Der Ingenieur war absolut davon überzeugt, und so einigte man sich, den Versuch zu wagen.

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Ford MA

Ford MA (2002)

Speziell für eine Ausstellung im Museum of Contemporary Art in Los Angeles im Jahr 2003 zu Ehren des ehemaligen Ford-Chefgestalters J. Mays, der mit Ford Thunderbird, Forty-Nine und dem GT 40-Konzept dem Ford-Design entscheidende Impulse gegeben, entwickelt dieser die Studie MA. Inspiriert von ostasisatischer Philosophie bedeutet MA “der Raum dazwischen” und steht für eine Art Übergang, in dem sich eigentlich gegensätzliche Konzepte in ein neues und vorteilhaftes Verhältnis begeben.

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Suzuki GSX-R/4, 2000

Suzuki RX4 (2000)

Der puristische, kompakte Roadster Suzuki GSX-R/4 stand im Jahr 2000 auf den Autoshows. Knapp geschnitten, reduziert auf die wesentlichen Komponenten und ausgestattet mit den elektronischen Hilfsmitteln der Zeit, löst der ultraflache Zweisitzer auch aktuell noch Begeisterung aus.

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Alfa RomeoCaimano 1971

Alfa Romeo Caimano (1971)

Ende der 1960er Jahre wird Giorgio Giugiaro beauftragt, das neue Volumen-Modell von Alfa Romeo, den Alfasud, zu zeichnen. Um dem neuen Kleinwagen mit Boxermotor hohe Aufmerksamkeit zu verschaffen, soll der italienische Designstar auch ein Showcar für den Turiner Salon 1971 auf die Räder stellen. Der Auftrag für den „Caimano“ lautet ausdrücklich, ein echtes Traumauto jenseits allen Alltagsnutzens zu schaffen.Die Stars der 1970er Jahre sind extreme Keile wie der Lancia Stratos oder der Lamborghini Countach: das gibt die Richtung vor.

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BMW 1600 GT Cabriolet

BMW 1600 GT Cabriolet (1967)

Die Klassikabteilung der weiß-blauen Marke hat aktuell das einzige erhalten gebliebene BMW 1600 GT Cabriolet restauriert. Ursprünglich gab es zwei Prototypen, die vom italienischen Karosseriedesigner Pietro Frua, der alle Glas gestaltete, entworfen wurde. Beide Wagen wurden im Herbst 1967 fertiggestellt und anschließend getestet, was für eines der Fahrzeuge in einem Unfall und der anschließenden Verschrottung endete. Der zweite kam in den Besitz des damaligen BMW-Großaktionärs Herbert Quandt.

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Lancia D23, 1953

Topmobiel Maastricht ’19: La Grandezza della Lancia

Am 10. Januar wird in den Niederlanden die Oldtimersaison 2019 eröffnet. Bis zum Sonntag, den13. Januar ist Gelegenheit, bei der kleinen, feinen Show in Maastricht den ganz speziellen niederländischen Blick auf die Automobilhistorie zu geniessen. Der ist wie immer eigenwillig und attraktiv. In der Stadt kurz hinter der deutschen Grenze haben die Ausstellungsmacher ein attraktives Programm zusammengestellt, in dessen Im Mittelpunkt die italienische Marke Lancia steht. Zusammen mit dem niederländischen und belgischen Lancia Club sowie verschiedenen Museen haben die Ausstellungsmacher viele Höhepunkte der mehr als hundertjährigen Geschichte der Marke zusammengetragen. Höhepunkte sind hier ein 1953er Lancia D23-Rennsportwagen und – notabene – ein spektakulärer Delta HF Integrale 8V, ab 1987 auf dem Markt kam und respektable 177 PS stark.

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Mercedes-Benz Vision EQ Silver Arrow

Nachdem das Design von Mercedes-Benz das Publikum lange mit Sicken gequält hat, tut zwecks Entschlackung manchmal ein Blick ins Geschichtsbuch gut. Gerade, weil es für die kommenden elektrischen EQ-Baureihen neue Formen braucht. Das die notwendig sind, sieht man am EQC, dem ersten, den man kaufen kann. Von formaler Innovation keine Spur – SUV-Standardware, die niemand wehtut und keine Spur hinterlässt.
Die Idee ist also naheliegend, mal den Markenfundus durchzustöbern. Und, – welch Überraschung –, völlig anders als im verquollenen Jetzt, finden sich hier Formen, die die maximale Klarheit feiern. Das hat mit der technischen und aerodynamischen Konsequenz zu tun, die beim Vorbild des Vision EQ Silver Arrow auf die Spitze getrieben wurde.

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BRM P180

Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2018

Hollywood hieß die Gäste beim traditionsreichen Concorso d’Eleganza der Villa d’Este willkommen: Nobelkarossen aus Filmklassikern und von Akteuren aus der großen Zeit des Kinos gaben sich ein Stelldichein. Etwa Peter Sellers Ferrari Superfast, der Aston Martin DB5 von James Bond oder ein von Ghia eingekleidetes Cadillac Coupé, dass Rita Hayworth als Angebinde anlässlich der Scheidung von Prinz Ali Khan überreicht wurde. Vor allem dieser von Ghia maßgeschneiderte Series-62-Zweisitzer aus dem Jahr 1953 überzeugte mit glamourösem Stil. Ein Wagnis hingegen war, historische Formel-1-Monoposti einzuladen, da diese ja üblicherweise jenseits aller Kriterien entstehen, die Stil und Eleganz in den Vordergrund stellen.

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Lurani Nibbio, 1935

Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2017

Großbürgerlich ist der Concorso und die Sieger sind große, vornehmlich italienische Limousinen von Lancia oder Alfa Romeo oder aber Grand Tourisme aus den Werkstätten der italienischen Säulenheiligen Ferrari und Maserati. Dreiliter, Vierliter, Reihenachtzylinder und V12-Motoren sind das Mass der Dinge. Darauf, dass der Sieger aus Italien kommt, konnte man sich auch beim aktuellen Wettbewerb verlassen, aber der Sieger der Coppa d’Oro Villa d’Este zog diesmal alle gewohnten Kriterien auf links. 500 Kubikzentimeter, zwei Zylinder in V-Anordnung von Moto Guzzi und aufgeladene 46 Pferdestärken waren diesmal das Maß der Dinge.

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Techno Classica 2017

Auch wenn die sich die traditionsreiche Essener Frühjahrsmesse in einem Zwischentief befindet, lassen sich doch hier und da interessante Vehikel finden. Jenseits der Porsche- und Mercedes-Monokultur kann man Skodas Rennsportexperimente im Ostblock bewundern oder eine feine, wenn auch skurille Porsche-Studie aus dem Jahr 1965 entdecken.

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Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2016

Feinste automobile Couture logierte Ende Mai wieder in der noblen Villa d’Este am Comer See. Beim traditionellen Concorso d’Eleganza wetteiferten elegante und extravagante Luxuskarossen um die ausgelobten Trophäen. Aber auch der imaginierte Staub von Rallyepisten lag in der Luft: in einer Spezialklasse traten ein Lancia Stratos des traditionsreichen italienischen „Jolly Club“ in feurigem Rot gegen einen „Hundeknochen-Escort“ mit Safari-Rallye-Gewinner-Story oder etwa einem frühen Monte-Carlo-Porsche-911 aus dem Jahr 1964 an.

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Citroën Camargue

1972 zeigt der italienische Auto-Couturier Bertone ein Coupé auf der Basis des kürzlich eingeführten Citroën GS. Schon der Name Camargue versprach südfranzösisches Savoir Vivre. Das elegante Auto, gezeichnet vom begnadeten Marcello Gandini, der Ikonen wie den Lancia Stratos oder den Lamborghini Miura gestaltet hat, schien wie geschaffen für das Lebensgefühl der Jeunesse d’orée der frühen 1970er Jahre.

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BMW M1 „Andy Warhol“ (1979)

Die Idee zum ersten BMW Art Car hat der französische Auktionator und Rennfahrer Hervé Poulain. Der US-Amerikaner Alexander Calder ist der erste Künstler, der für die 24 Stunden von Le Mans 1975 einen BMW gestaltet. Mit diesem 3.0 CSL etabliert sich eine Tradition. Der vierte Künstler, der Hand an einen Renn-BMW legt, ist der amerikanische Pop-Artist Andy Warhol. Sein Art Car ist besonders, weil Warhol es mit der Hand bemalt und damit ein unwiederholbares Unikat schafft. Für den New Yorker ist die direkte Auseinandersetzung mit dem Sportwagen wichtig, schließlich gründet seine Karriere darauf, Suppendosen aus dem Supermarkt-Regal zu malen. Industriell gefertigte Produkte sind ihm eine wichtige Inspiration, und die Auseinandersetzung damit hat ihn zu einem der einflussreichsten Künstler seiner Generation gemacht.

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