Ghia Gilda (1955)

Mitte der 1950er Jahre begeistert sich die automobile Welt an den Möglichkeiten des Turbinenantriebs. Chrysler ist besonders aktiv, und Vorstand Virgil Exner animiert das Turiner Styling-Büro Ghia, einen avantgardistischen Entwurf auf die Räder zu stellen. 1955 wird das Ergebnis auf dem Turiner Salon gezeigt. Ghias Designer Giovanni Savonuzzi, Aerodynamiker, Mathematiker und Ingenieur, hat eine niedrige Form gezeichnet, die alle Attribute des Jet-Zeitalters in klugem Formenspiel vereint.

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Rolls Royce Phantom V “Flower Power”

Mit bunten Fantasieuniformen und psychedelische Stücken treffen die Beatles den Zeitgeist, der sich längst auf dem Weg zur Hippie-Kultur befindet. Marihuana und LSD tun das ihre, um den Musikern Eintritt in ihre surrealen Innenwelten zu verschaffen. Und die exaltierten Innenwelten finden nach aussen: John Lennon besitzt seit 1965 einen Valentine-Black-lackierten Rolls-Royce Phantom V, der jetzt zum Vehikel des entgrenzten Zeitgeists wird.

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Lancia Sibilo (1978)

1978 geht die Ära der spektakulären Keile à la Lancia Stratos Zero zu Ende. Aber Keilform-Erfinder und Bertone Chefzeichner Marcello Gardini hat noch ein Ass im Ärmel.
Der verrückte Lancia Sibilo treibt die Ära auf die Spitze. Die geometrischen Kotflügel drücken expressiv nach außen, Frontscheiben und Seitenscheiben sind exakt in die Karosserie eingepasst. Die Stoßstangen setzen die Linie fort, sind aber optisch mit einem feinen orangefarbenen Streifen abgesetzt. Innovative Details sind runde, nach innen auf Schienen beweglichen Seitenfenster sowie ein einzelner Scheibenwischer, der sich horizontal statt im gewohnten Bogen bewegt.

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BMW 328 „Kamm Coupé“ (1940)

Professor Wunibald Kamm ist in den dreißiger Jahren der deutsche Aerodynamik-Experte. Kamm forscht an der Technischen Hochschule in Stuttgart, wo ihm ein Windkanal zur Verfügung steht, in dem die Strömungsverhältnisse an Autos in Originalgröße untersucht werden können. Auf Basis der Erkenntnisse baut er einige Versuchswagen, deren Heck wie ein abgeschnittener Tropfen aussieht. Das so genannte Kammheck ist aerodynamisch äußerst effizient, weil es die Luftverwirbelungen reduziert und sich auch positiv auf die Geschwindigkeit auswirkt.
BMW plant 1940 die Teilnahme an der Mille Miglia und greift auf Kamms Forschungen zurück. Auf der Basis eines 328 Roadster montieren die Bayern einen besonders leichten Gitterohrrahmen aus Elektron sowie eine aerodynamisch optimierte Aluminium-Haut.

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Ferrari 250 LM Stradale (1965)

Ferrari braucht für die Saison 1964 einen Nachfolger für den legendären 250 GTO. Nach einem Entwurf von Pininfarina entsteht der Mittelmotorzweisitzer 250 LM und der soll, wenn möglich, für die immer weiter wachsende Gran-Turismo-Klasse homologiert werden. Die Sache hat aber einen Haken, denn es müssen mindestens 100 Exemplare gebaut werden. Bei Aston Martin etwa hat sich die FIA mit Plänen zur geplanten Produktion begnügt, um die Autos durchzuwinken. Da reichen auch mal vier gebaute Autos. Ferrari hat dieses Glück nicht, da die Sportbehörde der Firma aus Maranello nicht die notwendige Stückzahl zutraut.

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BMW i “MemphisStyleEdition”

Lapo Elkann, Fiat-Erbe sowie Präsident der Garage Italia Zoll Design und Adrian van Hooydonk, BMW-Chefgestalter, enthüllten auf dem Salone del Mobile im italienischen Mailand je einen BMW i3 und i8 im Stil der Memphis-Gruppe, die mit radikalem Design in den 1980ern Furore machte. Der innovative und barocke Stil des Mailänders Ettore Sottsass und seiner Mitstreiter Michele De Lucchi, Matteo Thun sowie Barbara Radice bürstete ab 1981 die strenge Moderne des Industriedesigns gegen den Strich. Bunt und pompös, mit lauten Farben, geometrischen Formen, Punkten und Linien, war Memphis die auffälligste Manifestation der “Postmoderne”.

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Ford Supervan

Zwei Supervans hat es schon gegeben, als Ford 1994 die Tradition erneuert. Um der neuen, vierten Transit-Generation Aufmerksamkeit zu verschaffen, wird Supervan 2 aus dem Museum geholt und gründlich überarbeitet.
Zunächst ist eine Silhouetten-Karosserie in der neuen Linie erforderlich. Leider ist der neue deutlich größer, weshalb das Showcar im Maßstab sieben zu acht verkleinert wird. Das Fahrgestell kommt vom Ford-Sportprototypen C 100, und auch der im Mittelmotorrennwagen verwendete Cosworth-Motor, der ursprünglich aus der Formel1 kommt, wird in den Laderaum montiert.

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Ferrari 330 GT „Shooting Brake“ (1968)

1967 kauft „Coco“ Chinetti, der Sohn des US-amerikanischen Ferrari-Importeurs Luigi Chinetti, einen gebrauchten Ferrari 330 GT. Er hat die Idee für ein zweisitziges Sportkombi. Die kennt man als „Shooting Brake“ aus England. Dort werden etwa Aston Martin zu Kombis umgebaut und dienen der Upper Class zum Transport von Flinten nach Schottland zur Moorhuhnjagd. Chinetti schwebt indes etwas Edleres vor. Er beauftragt den US-amerikanischen Illustrator Bob Peak mit einem Entwurf. Dessen Zeichnung gefällt und geht nach Turin zur Carozzeria Vignale, die daraus einen besonders eleganten zweitürigen Kombi macht.

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