Fiat Mefistofele (1924)

1922 geht bei einem Fiat-Grand-Prix-Wagen im britischen Brooklands der 18 Liter große Reihenvierzylinder entzwei. Der 175 PS starke Typ SB4, für die Saison 1908 gebaut, ist zwar schon im fortgeschrittenen Alter, aber der Brite John Eldridge nutzt die Gelegenheit, das stabile Chassis zu kaufen. Denn er hat einen 21,7 Liter großen Motor aus einem Kriegsflugzeug zur Hand, der gute Chancen bei Rekordfahrten bieten sollte. Das Reihensechszylinder-Ungetüm kommt auch aus Turin und ist 1,80 Meter lang – zu viel für das Fahrgestell, das dafür mit Teilen aus einem ausrangierten Londoner Bus gestreckt werden muss. Außerdem erhält der Bolide eine neue windschnittige Karosserie, und für die geplanten Rekordfahrten wird der Motor modifiziert: Aus einem Druckbehälter wird per Handpumpe – vom Beifahrer bedient – beiden Vergasern reiner Sauerstoff eingeflößt. Zwei Ketten übertragen die 320 PS auf die Hinterachse.

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Porsche 911 RSR (2017)

Mit einem völlig neu entwickelten GT-Rennwagen startet Porsche in die Motorsportsaison 2017. Der 911 RSR nutzt die Freiheiten des GT-Reglements für die 24 Stunden von Le Mans voll aus und setzt neben konsequentem Leichtbau auf die Anordnung des hochmodernen frei saugenden Sechszylinder-Boxermotors vor der Hinterachse. Das vier Liter große, äußerst leichte Aggregat, verfügt über Benzin-Direkteinspritzung sowie einen starren Ventiltrieb und glänzt durch hervorragende Effizienz. Seine Rennstreckenpremiere feiert der neue Mittelmotor-911-RSR im Januar 2017 beim 24-Stunden-Rennen in Daytona.

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Chevrolet Camaro Supercharged 630

Neben dem Ford Mustang ist der Chevrolet Camaro eines der bekanntesten und beliebtesten Pony Cars überhaupt. Chevrolet brachte die erste Generation des Camaros 1966 nur zwei Jahre nach dem Start des erfolgreichen Wildpferdes von Ford als direkten Konkurrenten auf den Markt. Seither liefern sich die beiden US-Boys ein jahrzehntelanges Duell um die Gunst der Kunden. Neu aufgeflammt ist die alte Rivalität seit 2009, als Chevrolet – wie zuvor schon Ford – sein Muscle Car im Retro-Design an den Start rollte. Nun gibt es die sechste Camaro-Generation mit einem 6,2 Liter großem V8. Der Münchener US-Car-Spezialist Karl Geiger hat sich den potenten Chevrolet vorgenommen und dem großvolumigen Achtzylinder, der serienmäßig 453 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 617 Nm mobilisiert, einen Kompressor aufgepflanzt.

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Ford Supervan

Zwei Supervans hat es schon gegeben, als Ford 1994 die Tradition erneuert. Um der neuen, vierten Transit-Generation Aufmerksamkeit zu verschaffen, wird Supervan 2 aus dem Museum geholt und gründlich überarbeitet.
Zunächst ist eine Silhouetten-Karosserie in der neuen Linie erforderlich. Leider ist der neue deutlich größer, weshalb das Showcar im Maßstab sieben zu acht verkleinert wird. Das Fahrgestell kommt vom Ford-Sportprototypen C 100, und auch der im Mittelmotorrennwagen verwendete Cosworth-Motor, der ursprünglich aus der Formel1 kommt, wird in den Laderaum montiert.

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GM Futurliner (1941)

Der von GM-Designchef Harley Earl Ende der 1930er Jahre gezeichneten Futurliner präsentieren die von General Motors veranstaltete „Parade of Progress“. Diese Wanderausstellung geht 1941 an mehr als 150 Plätze in Kanada und in den USA und stellt dort überall neue Fahrzeuge und die neuesten Technologien des Unternehmens vor. Die Parade ist ein Publikumsmagnet und wird in den Jahren 1953 bis 1956 wiederholt. Zwölf Futurliner ziehen mit 32 Begleitfahrzeugen durch die USA. An den Haltepunkten werden sie um einen Lichtmast und einen Informationskiosk aufgestellt. Jeder Futurliner öffnet eine Bühne, die ein bestimmtes Thema illustriert, und ein ausfahrbarer Lichtmast beleuchtet die Szene.

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Lamborghini Egoista (2013)

2013 schenkt sich die italienische Audi-Tochter den „Egoista“ selbst zum 50. Jahrestag. Ganz radikal thematisiert das Design von VW-Chefgestalter Walter da Silva die Ästhetik eines Kampffliegers. Wie im Jet sitzt der Pilot in einer schmalen, zentralen Zelle, und es gibt nur einen Sitz. Die vorderen Radabdeckungen sind spitz und stützen sich auf große flügelähnliche Spoiler, die Lichter richten sich wie in der Luftfahrt über drei Achsen aus.

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Ferrari 330 GT „Shooting Brake“ (1968)

1967 kauft „Coco“ Chinetti, der Sohn des US-amerikanischen Ferrari-Importeurs Luigi Chinetti, einen gebrauchten Ferrari 330 GT. Er hat die Idee für ein zweisitziges Sportkombi. Die kennt man als „Shooting Brake“ aus England. Dort werden etwa Aston Martin zu Kombis umgebaut und dienen der Upper Class zum Transport von Flinten nach Schottland zur Moorhuhnjagd. Chinetti schwebt indes etwas Edleres vor. Er beauftragt den US-amerikanischen Illustrator Bob Peak mit einem Entwurf. Dessen Zeichnung gefällt und geht nach Turin zur Carozzeria Vignale, die daraus einen besonders eleganten zweitürigen Kombi macht.

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AMG GT-R

Aus dem GT-3-Kundensportwagen, der beim Langstreckenpokal auf dem Nürburgring siegt, haben die AMG-Leute aus Affalterbach eine Straßen-Version destilliert. Viele der Komponenten stammen direkt von der Piste, zuallererst der bärenstarke Vierliter-Biturbo-V8 mit 585 PS. Außerdem übernimmt der GT-R die Hinterachslenkung, das Karbonrohr für die Kardanwelle, ein vollvariables Sperrdifferenzial, eine neue Vorderachse, Frontteile aus Magnesium und eine Auspuffanlage mit drei Endrohren.

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General Motors XP-21 Firebird I (1953)

So sieht die Zukunft aus. Jedenfalls 1953. Das Jet-Zeitalter beginnt, und Harley J. Earl, Chefdesigner von General Motors, überlegt, ob die Gasturbine zum effizienten und ökonomischen Antrieb von Autos taugt. Offensichtlich gibt es Vorteile: Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen finden in verschiedenen Räumen nacheinander statt, weshalb nur wenige bewegliche Teile nötig sind. Zudem ist die Turbine sehr kompakt. Sie beansprucht nur 30 Prozent des Volumens eines Hubkolbenmotors und kommt mit vielen Treibstoffsorten klar. Auch bei der Karosserie nutzt Earl modernstes Material: Fiberglas ist der Stoff, aus dem er sein Flugzeug auf Rädern baut.

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Jaguar XKSS (1956)

1955, 1956 und 1957 gewinnt der Jaguar D-Type das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Der Rennwagen mit der typischen Finne hinter dem Kopf des Fahrers wird von einem 3,4 Liter großen Sechszylinder angetrieben und ist für eine Spitze von nahezu 260 Stundenkilometern gut. Der Jaguar ist eine der ersten selbstragenden Konstruktionen, wenn auch mit einem zusätzlichen Gitterrohrahmen, der den Antrieb aufnimmt. 1956 ziehen die Engländer ihr Werksteam aus dem Sport zurück. Einige Chassis sind übrig und Firmenchef Sir William Lyons beschließt mit Blick auf den finanzstarken US-Markt, daraus Straßensportwagen zu bauen. Der D-Type wird nur geringfügig modifiziert: Die Flosse fällt weg, eine Windschutzscheibe ersetzt den kleinen Windabweiser, zudem werden Türen eingebaut.

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Mercedes C 111-IV (1979)

Mark Donohue stellt 1975 auf dem schnellen Ovalkurs im amerikanischen Talladega mit 355,854 Stundenkilometern einen Rundstrecken-Weltrekord auf. Die stürmische Runde mit einem modifizierten Porsche 917/30 wird zwar von der FIA nicht anerkannt, bietet aber reichlich Prestige. Das reizt auch die Mercedes-Ingenieure, die schon mit dem Diesel-C 111-III 1977 viele Rekorde gebrochen haben. Es wird kalkuliert, dass 100 PS mehr reichen, um die Porsche-Marke zu knacken.

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Porsche 911 2.5 S/T

Entwickelt wurde der 911 2.5 S/T für Kundensporteinsätze in der Gruppe 3 (Serien-GT-Fahrzeuge) und Gruppe 4 (modifizierte GT-Fahrzeuge) entwickelt und war von Ende 1971 an zum Preis von 49.680 D-Mark in begrenzter Stückzahl erhältlich. Für den Einsatz auf Rennstrecken wie der Targa Florio oder Le Mans sowie im Rallyesport wurde der 911 2.5 S gegenüber dem serienmäßigen 911 2.4 S Coupé zum Mehrpreis von 19.000 D-Mark werksseitig nach Maßgabe des internationalen Sportgesetzes modifiziert.

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Porsche 911R

Der 911 R ist der Letzte seiner Art. Nur dieses mal noch kommt ein Sechszylinder-Boxer-Saugmotor ins klassische Coupé, das hier besonders puristisch ausgelegt ist. Denn der Vierliter mit Sechsgang-Sportschaltgetriebe stellt sich in die Tradition eines historischen Vorbilds: dem straßenzugelassenen Rennsportwagen 911 R (R = Racing) aus dem Jahr 1967, der in kleiner Serie aufgelegt wurde und bei Rallyes und sowie der Targa Florio zum Einsatz kam. Der neue R setzt ebenso wie sein Ahn auf konsequenten Leichtbau, Performance und ungefilterte Fahrdynamik. Vollgetankt 1370 Kilogramm schwer, leistet sein aus dem 911 GT3 RS stammender Sechszylinder-Boxermotor 500 PS bei 8.250/min und stemmt bei 6.250/min 460 Nm auf die Kurbelwelle. 100 Stundenkilometern erreicht der Hecktriebler aus dem Stand in 3,8 Sekunden, zu Ende geht der Vortrieb erst bei 323 km/h.

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Alfa Romeo Spider

Der Alfa Romeo Spider ist das letzte Werk der Designerlegende Battista „Pinin“ Farina. Die Form zitiert mehrere Studien, die Farina bereits einige Jahre zuvor aus eigenem Antrieb entworfen hat. Grundzüge tauchen etwa schon beim „Coupé Super Flow Disco Volante“ von 1956, dem „Spider Super Sport“ von 1959 sowie dem „Spider speciale 2 posti aerodinamico“ von 1961 auf. Weltpremiere feiert der Spider am 10. März 1966 auf dem Genfer Auto-Salon, wo das Design durchaus gespaltene Reaktionen hervorruft. Die einen loben die gelungenen Formen, den anderen sind die Formen zu feminin. Im Vergleich zum Vorgänger, dem Alfa Romeo Giulietta Spider, erscheint vielen die Form zu rund. Die Arbeiter in der Produktion geben dem neuen den Spitznamen „Osso di Sepia“, das ist die ovale, flache Rückenplatte des Tintenfischs.

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Opel GT Concept

So sieht man in Rüsselsheim den Sportwagen der Zukunft: Mit einem knapp geschnittenen Kleid, einer langen Motorhaube, Frontmittelmotor, dem Verzicht auf eine Kofferraumklappe sowie einem zentral angeordneten Doppelauspuff. So sah schon der Ur-GT aus und dessen Vorbild, die Corvette von Chevrolet. Das klingt nach Retro – ist es aber nicht. Denn die Studie blickt in die Zukunft. Sie ist avantgardistisch und puristisch und verzichtet auf alles, was die reine Form stört. So finden sich am GT Concept weder Türgriffe noch Außenspiegel. Der Übergang zwischen Glas- und Lackflächen der Türen ist nahtlos, die Frontscheibe setzt sich in einem gläsernen Panoramadach fort.

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