Fiat 8V „Démon Rouge“

Fiat-Konstrukteur Dante Giacosa soll Anfang der 1950er Jahre für die Turiner einen Supersportwagen entwickeln, der in der populären Zweiliterklasse gegen die V12-Ferrari, Achtzylinder-Maserati und V6-Lancia antreten soll. Erfolge und Prestige sind gewünscht, vor allem bei der italienischen Legende „Mille Miglia“. Giacosa baut mit dem „Otto Vu“ (8V) ein ultramodernes Auto. Der Motor ist ein Zweiliter-Achtzylinder im 72-Grad-Winkel mit einer für die Zeit sehr hohen Verdichtung, die Gemischaufbereitung übernehmen zwei Doppel-Fallstromvergaser. Damit leistet der kompakte V-Motor bis zu 127 PS und das kurze Coupé kommt auf 207 Stundenkilometer Spitze.

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Ghia Gilda (1955)

Mitte der 1950er Jahre begeistert sich die automobile Welt an den Möglichkeiten des Turbinenantriebs. Chrysler ist besonders aktiv, und Vorstand Virgil Exner animiert das Turiner Styling-Büro Ghia, einen avantgardistischen Entwurf auf die Räder zu stellen. 1955 wird das Ergebnis auf dem Turiner Salon gezeigt. Ghias Designer Giovanni Savonuzzi, Aerodynamiker, Mathematiker und Ingenieur, hat eine niedrige Form gezeichnet, die alle Attribute des Jet-Zeitalters in klugem Formenspiel vereint.

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Citroën Typ H (1947 – 1981)

Auf dem Pariser Automobilsalon 1947 feiert der Citroën Typ H seine Weltpremiere. Sein Erfolgsrezept ist typisch für die Nachkriegszeit: Einfache Bauart, robuste Technik, Reduktion auf das Wesentliche und seine Vielseitigkeit machen den frontgetriebenen Kleintransporter zum Kassenschlager. Ob als rollender Verkaufswagen, Wohnmobil oder Feuerwehrfahrzeug – dem Einsatz des Citroën Typ H sind keine Grenzen gesetzt. Im Juni 1948 beginnt der Verkauf des frontgetriebenen Kleintransporters mit der charakteristischen Wellblechkarosserie. Je nach zulässigen Zuladung werden verschiedene Typenbezeichnungen (H, HY, HX, HW, HZ und 1600) verwendet.

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Lancia Sibilo (1978)

1978 geht die Ära der spektakulären Keile à la Lancia Stratos Zero zu Ende. Aber Keilform-Erfinder und Bertone Chefzeichner Marcello Gardini hat noch ein Ass im Ärmel.
Der verrückte Lancia Sibilo treibt die Ära auf die Spitze. Die geometrischen Kotflügel drücken expressiv nach außen, Frontscheiben und Seitenscheiben sind exakt in die Karosserie eingepasst. Die Stoßstangen setzen die Linie fort, sind aber optisch mit einem feinen orangefarbenen Streifen abgesetzt. Innovative Details sind runde, nach innen auf Schienen beweglichen Seitenfenster sowie ein einzelner Scheibenwischer, der sich horizontal statt im gewohnten Bogen bewegt.

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Fiat Dino (1966 – 1972)

1966 steht Fiats Dino auf dem Turiner Automobilsalon. Die Norditaliener hätten nicht unbedingt einen großen Sportwagen gebraucht – man hat ja mit dem 124 Spider ein überaus attraktives Angebot im Portfolio. Aber Italiens Vorzeigerennstall Ferrari braucht Hilfe. Die Modeneser wollen an der attraktiven Formel-2-Meisterschaft teilnehmen und benötigen dafür einen potenten Motor, der mindestens 500 Mal im Jahr verkauft wird. Und hier ist das Problem: Ferrari kann diese Stückzahl nicht stemmen, Fiat aber ohne Probleme. Der italienische Autogigant hält seit kurzem 50 Prozent der Anteile an der Marke mit dem springenden Pferd und zeigt sich offen für das Ansinnen. Glücklicherweise gibt es bei Ferrari eine Vittorio-Jano-Konstruktion, die als Basis herhalten kann. Diese kommt zwischen 1957 und 1961 mit Hubräumen zwischen 1,5- und 3,2-Litern unter anderem in der Formel 1 und in der Sportwagenweltmeisterschaft zum Einsatz. Fiats Chefentwickler Aurelio Lampredi kommt die Aufgabe zu, dem V6-Triebwerk den Spagat zwischen Renneinsatz und Straßenverkehr beizubringen

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Voisin C6 Laboratoire (1923)

Das vollständig aus Leichtmetall gebaute Chassis des Voisin C6 Laboratoire ist das erste je gebaute Aluminium-Monocoque, und die aerodynamische Form des Unterbodens nimmt die Idee des Ground-Effect vorweg. Gabriel Voisin, gelernter Flugzeugbauer, fertigt 1923 für den französischen Grand-Prix in Tours einen Wagen, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus ist. Aufällig sind die unterschiedlichen Spurweiten von Vorder- und Hinterachse. Das Heck ist schmal und die Hinterräder sind zwecks besserer Luftströmung vollverkleidet. Dazu ist der C6 an allen Rädern mit Bremsen bestückt, die mit einem Bremskraftverstärker versehen sind, zudem lässt sich die Bremsbalance einstellen.

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Jaguar XKSS (1956)

1955, 1956 und 1957 gewinnt der Jaguar D-Type das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Der Rennwagen mit der typischen Finne hinter dem Kopf des Fahrers wird von einem 3,4 Liter großen Sechszylinder angetrieben und ist für eine Spitze von nahezu 260 Stundenkilometern gut. Der Jaguar ist eine der ersten selbstragenden Konstruktionen, wenn auch mit einem zusätzlichen Gitterrohrahmen, der den Antrieb aufnimmt. 1956 ziehen die Engländer ihr Werksteam aus dem Sport zurück. Einige Chassis sind übrig und Firmenchef Sir William Lyons beschließt mit Blick auf den finanzstarken US-Markt, daraus Straßensportwagen zu bauen. Der D-Type wird nur geringfügig modifiziert: Die Flosse fällt weg, eine Windschutzscheibe ersetzt den kleinen Windabweiser, zudem werden Türen eingebaut.

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Porsche 911 2.5 S/T

Entwickelt wurde der 911 2.5 S/T für Kundensporteinsätze in der Gruppe 3 (Serien-GT-Fahrzeuge) und Gruppe 4 (modifizierte GT-Fahrzeuge) entwickelt und war von Ende 1971 an zum Preis von 49.680 D-Mark in begrenzter Stückzahl erhältlich. Für den Einsatz auf Rennstrecken wie der Targa Florio oder Le Mans sowie im Rallyesport wurde der 911 2.5 S gegenüber dem serienmäßigen 911 2.4 S Coupé zum Mehrpreis von 19.000 D-Mark werksseitig nach Maßgabe des internationalen Sportgesetzes modifiziert.

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Porsche 911R

Der 911 R ist der Letzte seiner Art. Nur dieses mal noch kommt ein Sechszylinder-Boxer-Saugmotor ins klassische Coupé, das hier besonders puristisch ausgelegt ist. Denn der Vierliter mit Sechsgang-Sportschaltgetriebe stellt sich in die Tradition eines historischen Vorbilds: dem straßenzugelassenen Rennsportwagen 911 R (R = Racing) aus dem Jahr 1967, der in kleiner Serie aufgelegt wurde und bei Rallyes und sowie der Targa Florio zum Einsatz kam. Der neue R setzt ebenso wie sein Ahn auf konsequenten Leichtbau, Performance und ungefilterte Fahrdynamik. Vollgetankt 1370 Kilogramm schwer, leistet sein aus dem 911 GT3 RS stammender Sechszylinder-Boxermotor 500 PS bei 8.250/min und stemmt bei 6.250/min 460 Nm auf die Kurbelwelle. 100 Stundenkilometern erreicht der Hecktriebler aus dem Stand in 3,8 Sekunden, zu Ende geht der Vortrieb erst bei 323 km/h.

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Alfa Romeo Spider

Der Alfa Romeo Spider ist das letzte Werk der Designerlegende Battista „Pinin“ Farina. Die Form zitiert mehrere Studien, die Farina bereits einige Jahre zuvor aus eigenem Antrieb entworfen hat. Grundzüge tauchen etwa schon beim „Coupé Super Flow Disco Volante“ von 1956, dem „Spider Super Sport“ von 1959 sowie dem „Spider speciale 2 posti aerodinamico“ von 1961 auf. Weltpremiere feiert der Spider am 10. März 1966 auf dem Genfer Auto-Salon, wo das Design durchaus gespaltene Reaktionen hervorruft. Die einen loben die gelungenen Formen, den anderen sind die Formen zu feminin. Im Vergleich zum Vorgänger, dem Alfa Romeo Giulietta Spider, erscheint vielen die Form zu rund. Die Arbeiter in der Produktion geben dem neuen den Spitznamen „Osso di Sepia“, das ist die ovale, flache Rückenplatte des Tintenfischs.

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Morgan 4/4 Sport

Charles Morgan ist stolz: stolz auf den neuen 4/4 Sport. Der ist 800 Kilo leicht und 111 PS stark. Das macht 7,2 Kilo pro PS. Der kleine Morgan spurtet in weniger als 8 Sekunden auf Tempo 100 und bläst dabei lediglich 140 g/km CO2 in die Luft. Was wie die Summe aus allerneuesten Technologien ausschaut ist in Wahrheit alt. Seit 1936 – also schon 75 Jahre – hat das englische Traditionsunternehmen den 4/4 im Programm. Aber auch nach dieser langen Zeit ist Raum für Optimierungen. Das meint beim “Sport” vor allem eins: weglassen.

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Nash Healey

Die britische Sportwagenmanufaktur Donald Healey Motor Company wird 1945 vom Ingenieur und Rallyefahrer Donald Mitchell Healey gegründet, und ab 1949 wird der Silverstone gebaut, der nach der englischen Rennstrecke in Northamptonshire benannt ist. Dieser ist ein leichter offener Zweisitzer, der sowohl für den Alltagsbetrieb wie auch für die damals populär werdenden Clubrennen benutzt werden kann. Er hat ein nur 59 Kilogramm schweres Chassis, vordere Einzelradaufhängung und eine modifizierte Riley-Hinterachse. Ebenfalls von Riley kommt der 2,4-Liter-Vierzylinder mit Doppelnockenwellen und Doppelvergaser und 104 PS Leistung.

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Pegaso Z 102

Ungeachtet der hochgerühmten Luxusmarke Hispano-Suiza, die vor dem Zweiten Weltkrieg internationales Renomée besaß, gab es im Spanien der 1950er Jahre keine nennenswerte Automobilindustrie. Die Reste des Luxusherstellers waren nun in Staatsbesitz und bauten unter dem Dach der E.N.A.S.A. (Empresa Nacional de Autocamiones S.A.) Lastwagen der Marke Pegaso. Um die Qualität der Podukte zu verbessern und die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen, fasst man in Barcelona den Plan, einen Hochleistungs-Sportwagen aufzulegen, der gegen stärkste internationale Konkurrenz bestehen kann.
Dazu ist technische Kompetenz nötig, und diese verpflichtet man in Person des spanischen Ingenieurs Wilfredo Ricart, der 1940 bei Alfa Romeo maßgeblich an Der Entwicklung des Mittelmotor-Alfa Romeo Tipo 512 für den Grand-Prix-Sport beteiligt war.

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Ford Capri

1969, vor vierzig Jahren, schuf Ford mit dem Capri einen Kult. Der Capri war etwas Neues. Denn teuer können viele, aber Träume mit Bodenhaftung zu schaffen, das war schon etwas Besonderes. Mit seinen sinnlichen Formen gelang dem sportlichen Ford etwas spezielles: Begehrlichkeiten und Träume zu wecken, die sich nach dem Wachwerden locker erfüllen ließen. Leidenschaft und Emotionen, die Aura von Exklusivität und der Geschmack von Freiheit und Abenteuer. Zugleich war er aber bodenständig und grundsolide, sozialkompatibel und neidresistent, für jedermann erreichbar, durch und durch bürgerlich.
Seine internationale Publikumspremiere gab der flotte Kölner im Januar 1969 auf dem Brüsseler Automobilsalon. Am 21. des gleichen Monats wurde er in der Bonner Beethovenhalle der internationalen Presse vorgestellt, bevor er am 5. Februar in den Verkaufsräumen der Händler auftachte.

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